Rechtsextremismus „Neonazis ködern Jugendliche im Internet“

Hass verpackt in ästhetischen Videos, professionelle Social-Media-Kampagnen oder harmlose daherkommende Blödeleien. Neonazis versuchen mit immer neuen Methoden, im Internet Anhänger zu rekrutieren, so schreibt heute.de.

Kann das süße, lustige Krümelmonster aus der Sesamstraße rechtsextrem sein? Es kann. Zumindest hintergründig. Vordergründig spielt es auf der Website, die hier ungenannt bleiben soll, Streiche, provoziert und sorgt für Unordnung. Am Ende aber steht die Botschaft “Die Demokraten bringen uns den Volkstod”. Eindeutig eine Botschaft, die demokratiefeindlich ist und im Internet keine Ausnahme.
“Rechtsextremismus im Netz ist ein anhaltendes Problem und die Versuche der Protagonisten, Jugendliche zu ködern, sind vielfältig”, so schreiben die Macher des Berichts “Rechtsextremismus online”. Für das Jahr 2013 hat jugendschutz.net mehr als 5.500 rechtsextreme Webangebote gesichtet: 1.629 Webseiten, 3.002 Profile, 612 Videos sowie 265 Einzelkommentare und -postings.
Mehr als die Hälfte der rechtsextremen Botschaften können, so der Bericht, mittlerweile im direkten Kontakt mit Providern offline geschaltet werden. Aber eben nicht alle. “Überraschend ist vor allem die Cleverness im Ausbau der Techniken bei den sozialen Medien, ebenso die internationale Vernetzung, zum Beispiel mit Hassgruppen im russischen Bereich und in anderen europäischen Ländern”, so sagte Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung.
Demgegenüber stehen allerdings auch verstärkte Sensibilitäten großer Plattformen wie beispielsweise Google. “Man arbeitet daran, Inhalte zu erkennen und zu filtern.” Das, so Krüger, entspricht einer langjährigen Forderung derer, die sich mit Rechtsextremismus im Netz beschäftigten, und es eröffnet neue Chancen, politisch extreme Inhalte zu identifizieren. “Wie genau solche Technologien zu bewerten sind, ist eine andere Sache. Wenn es dazu führt, dass Überwachungstechniken greifen, die bei uns gesetzwidrig sind, wäre das hingegen wieder problematisch”, sagt der bpb-Präsident.

Wobei der Blick nicht nur auf rechtsextreme Inhalte gerichtet sein darf. “jugendschutz.net hat mittlerweile auch das Monitoring islamistischer Tendenzen begonnen. Auch dieses Projekt soll langfristig aufgebaut werden”, berichtet Krüger. Hier sind die Hürden im Alltag, zum Beispiel für Lehrer, aber noch einmal deutlich höher als beim Thema Rechtsextremismus: Den meisten fehlen schlicht und einfach die Sprachkompetenzen.

Claudia von Dzerzawa

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