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Eine eindrucksvolle Diskussionsrunde: Schmidts düsteres Zukunftsszenario

Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt hat auf der Münchner Sicherheitskonferenz das Bild einer gefährlichen Zukunft heraufbeschworen, so t-online.

Die Überbevölkerung ist ein Sicherheitsproblem, das in Kreisen wie der Sicherheitskonferenz noch nicht verhandelt wurde.

Der 95-jährige SPD-Politiker, der schon 1963 an der ersten Sicherheitskonferenz, damals noch “Wehrkundetagung” teilgenommen hatte, trat nun in München in einer eindrucksvollen Diskussionsrunde mit alten Weggefährten auf: In der Diskussionsrunde saßen der frühere US-Außenminister Henry Kissinger, der frühere französische Präsident Valérie Giscard d’Estaing und SPD-Außenpolitiker Egon Bahr. Moderiert wurde die Runde vom “Zeit”-Herausgeber Josef Joffe.

Um”1900 lebten auf der Welt zwei Milliarden Menschen, heute sieben Milliarden, in 50 Jahren werden es neun Milliarden sein. Eine Explosion wie in keinem Jahrhundert zuvor”, so Altkanzler Schmidt. Diese Massen leben vor allem in Städten wie Rio de Janeiro oder Kairo. Es ist ein übereinander, nicht nebeneinander wie früher in den Dörfern, aus denen sie gekommen sind.

“Außerdem besitzen alle Mobiltelefone”, so Schmidt. “Diese großstädtischen Massen” “sind leicht zu verführen.“ Die Regierenden haben noch nicht gelernt, mit diesen Massen umzugehen. Nur zu oft setzt man  Militär ein, um die Menschen zu kontrollieren..”Wenn man Sicherheit bewahren will, muss man lernen, zwischen Militär und Polizei zu unterscheiden”, sagte Schmidt, der in München mit dem Ewald-von-Kleist-Preis der Münchner Sicherheitskonferenz ausgezeichnet wurde. Diese Unterscheidung fehlt in vielen Großstädten.
Kissinger wies in der Diskussion darauf hin, dass es heute in jeder Weltgegend eigene Probleme gibt, die eine eigene Strategie erfordert. Europa ist fern von der Möglichkeit von Kriegen und sollte vor allem seinen Wohlstand erhalten.
Valérie Giscard d’Estaing brachte das Problem nun zielgerichtet auf den Punkt: “Der Krieg ist verschwunden, die Gewalt nimmt zu”. “Wir haben heute neue Themen: Bürgerkriege und Terrorismus. Gespannt verfolgten die Zuhörer das Geschehen auf der Bühne.  Regierungschefs, Minister, Politiker und Generäle, wie die “Elder Statesmen” viele Jahrzehnte Weltpolitik miteinander verglichen und sich doch in nichts einig waren.
Es gab auch einen Disput zwischen Kissinger (90) und Bahr (91) um die Stellung Deutschlands im Kalten Krieg: “Amerika wäre jederzeit für Deutschland in den Krieg gezogen”, so Kissinger. Weit gefehlt, widersprach Bahr: Es ist immer vorgesehen gewesen, einen Atomkrieg mittels Kurzstreckenwaffen erst einmal auf deutschem Boden auszutragen. “Je kürzer die Reichweite, desto toter die Deutschen“, so damals.
Dazwischen erntete Schmidt aber auch einmal einen großen Lacher: Besteht die Nation zehn Jahren noch, wurde er gefragt. “Es ist mir gleichgültig, ob die
Nation zehn Jahren noch besteht“, gab der Politiker eine altersgemäße Antwort: Die Europäer überschätzen ihre Bedeutung. “Wenn Europa so weiterwurschtelt, kann es gut sein, dass es die Nato noch gibt, aber die Europäische Union nicht mehr.“

 

 

 

 

 

Claudia von Dzerzawa

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