Wohl noch nie gab es einen so großen Rummel um einen so kleinen Künstler. Ende Juli war Kierons Galerieausstellung – bereits seine dritte – in nur 27 Minuten ausverkauft, wie britische Zeitungen aufgeregt vermeldeten. 150.000 Pfund zahlten die Käufer, für Aquarelle und Ölstudien eines Kindes! Einige Kunstbegeisterte hatten vor der Tür der Galerie übernachtet, um eines der Landschaftsbilder erwerben zu können. Fast täglich schauen nun Zeitungsreporter und Fernsehteams bei den Williamsons vorbei, beobachten den Jungen beim Malen und berichten derart begeistert, als wäre der Kunstwelt ein Messias geboren. Alle sind sich einig: Kieron Williamson ist ein “Malgenie”.
Tatsächlich hat Picasso oft von seiner Sehnsucht erzählt, so unbefangen und unverbildet malen zu können wie ein Kind.
Aber ein Wunderkind? Wäre Kieron nicht 8, sondern 28, er könnte von seinen Bildern kaum leben. Vermutlich wäre er ein Straßenmaler, der seine Werke als Souvenir an Touristen verkauft. Nicht Kierons Kunst wird also teuer bezahlt, sondern sein Kindsein. Anders als in der Musik oder im Schauspiel gibt es junge Hochbegabte in der Kunst sehr selten (oder sie werden selten erkannt). Umso größer sind die Hoffnungen, wenn doch einmal eines dieser Wunderkinder auftaucht – so Zeitonline.
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