Die große besondere Bedeutung des neuen Gesetzes über die Bürgergenossenschaften

Monica Devilli, Vorsitzende von Coopbund Alto Adige Südtirol: „Mit der kürzlich erfolgten Annahme des diesbezüglichen Gesetzentwurfs durch den Regionalrat werden die Bürgergenossenschaften nun ausdrücklich als Unternehmen anerkannt, die zur Förderung und zur Entwicklung eines Gebietes beitragen können.“

Der Regionalrat Trentino-Südtirol hat neulich das Gesetz über die Bürgergenossenschaften genehmigt. Eingebracht wurde der Gesetzentwurf durch den Regionalausschuss nach einem mehrere Jahre dauernden Austausch mit den regionalen Genossenschaftsverbänden und den zuständigen Landesämtern.

Für Coopbund Alto Adige Südtirol handelt es sich um einen regelrechten Wendepunkt hin zur Anerkennung und zur Legitimierung all jener Gruppen, die sich dafür entschieden haben, den Weg zur Gründung einer Bürgergenossenschaft zu gehen. „Jetzt erkennt das Gesetz die Bürgergenossenschaften ausdrücklich als Unternehmen an, die zur Förderung und zur Entwicklung eines Gebietes beitragen können“, unterstreicht die Vorsitzende von Coopbund Alto Adige Südtirol, Monica Devilli, die sich seit Jahren mit der Entwicklung der Bürgergenossenschaften in Südtirol befasst. „Eine Bürgergenossenschaft ist in der Lage, nicht nur umweltbezogene Herausforderungen zu bewältigen, sondern auch jene, die sich auf alle anderen Gesellschaftsbereiche beziehen und damit die aktive Beteiligung der Bürger auf sämtlichen Ebenen erfordern.”

Das neue Gesetz bildet die Grundlage für die Anerkennung einer Reihe von Faktoren, die Bürgergenossenschaften von anderen genossenschaftlichen Unternehmen unterscheiden. Ein wesentliches Merkmal ist das hohe Maß an Teilhabe der Bürger an der Organisation, was darauf abzielt, Modelle zu entwickeln, die es ermöglichen, die Probleme der Gemeinschaft zu lösen.

„Für Coopbund ist es eine große Genugtuung, am Prozess zur Errichtung der ersten Bürgergenossenschaft begleitend mitgewirkt zu haben. b*coop zählt über 50 Mitglieder in Brixen und Umgebung. Die Genossenschaft verfolgt nachhaltige und gemeinwohlorientierte Regionalentwicklungsziele und sucht Lösungen für ökologische und soziale Herausforderungen, indem sie mit unternehmerischem Ansatz Ideen verwirklicht. Ihre Gründung folgt einige Tage auf die Verabschiedung des einschlägigen Regionalgesetzes, was uns mit Freude erfüllt und gleichzeitig das Vorhaben krönt, dem wir uns über ein Jahr lang mit größtem Zusammenhalt und unter Einbindung verschiedener privater und öffentlicher Stakeholder gewidmet haben.“

Der Weg hin zur Gründung der Genossenschaft wurde gemeinsam mit Coopbund Alto Adige Südtirol beschritten, und zwar ausgehend von der Anlaufstelle für kostenlose Beratung CoopPoint, über welche der Genossenschaftsverband seine Fachkenntnisse in Sachen genossenschaftliche Bürgerbeteiligung zur Verfügung gestellt hat.

„Es ist in diesem besonderen Moment sehr wichtig für die Bürgergenossenschaften, auf ein – wenn auch neues – Regionalgesetz zählen zu können“, so Präsidentin Devilli weiter, „denn das Brixner Pilotprojekt wird auch dazu dienen, die Herausforderungen der Zukunft sowie etwaige Schwachpunkte zu erkennen und die Potenziale auszumachen, die dieses vorzügliche Genossenschaftsmodell für unser Land wird entfalten können, und zwar nicht nur im Umweltbereich, sondern auch mit Bezug auf kulturelle, wirtschaftliche oder soziale Aspekte sowie auf das Thema Wohnen, kurzum auf alles, was das Leben in der Gemeinschaft ausmacht.“

Im Gesetz sind die Merkmale festgelegt, die eine Genossenschaft aufweisen muss, um als Bürgergenossenschaft zu gelten, so etwa die Eingrenzung des geografischen Tätigkeitsgebietes und die Mitwirkung der Gebietskörperschaften an ihrer Verwaltung. Darüber hinaus ist die Zielsetzung festgehalten, eine nachhaltige Entwicklung der örtlichen Gemeinschaften zu begünstigen, insbesondere in den von Abwanderung bedrohten Gemeinden.

Im Bild: Monica Devilli

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