Manuel Resch – „für mich wird die Wand immer ein aufregendes und spannendes Medium bleiben“

Manuel Resch wurde 1997 in Bozen geboren, die Grundschule besuchte er in Steinegg, die Mittelschule in Blumau und nach der Matura im Jahre 2016 an der Handelsoberschule „H. Kunter“ in Bozen zieht er nach Berlin, um dort Textil- und Flächendesign an der Kunsthochschule Berlin Weissensee zu studieren. Er ist ein junger Künstler, der nicht nur in Südtirol Furore gemacht hat, sondern auch in Berlin sehr aktiv ist. Im Rahmen des Interviews erzählt er, warum er sich für die Kunst mit der Sprühdose interessiert und worin eigentlich seine künstlerische Suche besteht. 

Manuel, du lebst nun in Berlin, stammst jedoch aus Südtirol, genau aus Steinegg. Du befasst dich mit Graffiti-Writing? Erzähle uns mal warum du dich dafür interessierst und damit auseinandersetzt.

Zu Beginn war Graffiti für mich eine Form von Kunst, die mich einfach angesprochen und fasziniert hat. Sowohl die Graffitis selbst als auch die damit verbundenen Aufwände und Vorbereitungen. Graffiti ist eine Kunstform, die eigentlich nicht für das Atelier bestimmt ist, weshalb man sich auch nach passenden Wänden und Plätzen umschauen muss, um ein Bild malen zu können. Auch die Art der Kunst an sich, die ja sehr buchstabenbezogen ist, fand und finde ich immer noch interessant. Mittlerweile versuche ich aber Kunst auf einem meiner Meinung nach höheren Level, zu machen. Graffiti spielt darin nicht mehr die Hauptrolle, sondern dient mir dazu Kunst auch aus einem anderen, ungewohnten Blickwinkel zu sehen und meine Bilder dementsprechend zu gestalten.

Du studierst in Berlin Kunst? Wo und warum gerade in Berlin?

Ich studiere Textil- und Flächendesign an der Kunsthochschule Berlin Weissensee. Für mich ist dieses Studium an der KHB Weissensee sehr wichtig, da ich mich so gut wie möglich in diesem Bereich bilden möchte. Das Studium ist für mich auch ausschlaggebend um meine Kunst zu verbessern. Indem man mehrere Blickwinkel hat, kann man auch die eigene Kunst neu einschätzen und dementsprechend verbessern.

Ich studiere in Berlin, weil ich nicht nur die Universität hervorragend finde, sondern auch die Stadt an sich. Ich hätte auch in Südtirol studieren können aber die Tatsache, dass in Berlin so viele verschiedene Menschen zusammenkommen und dadurch so viele neue Inputs entstehen, hat mich in diese Stadt getrieben. 

Es gibt verschiedene Arten sich künstlerisch zu entfalten. Gibt dir die Arbeit mit Sprühdosen in öffentlichen Räumen mehr Freiheiten, oder warum gerade diese Art von Kunst?

An sich ist die Kunst mit der Sprühdose nicht mehr das Einzige, das ich interessant finde. Aber ja ich finde, man gewinnt einen gewissen Grad an Freiheit, wenn man Graffiti sprüht. Unabhängig davon, ob man diese legal oder illegal anbringt. Das sich ständig neu an Wände und Oberflächen anpassen müssen hat einen gewissen Reiz für mich. Ich finde die Kunstform aber auch deshalb gut, weil man stets mit dem ganzen Körper arbeitet und so ein Bild beeinflussen und lenken kann.

Was suchst du künstlerisch?

Künstlerisch ist für mich klar, dass ich nicht Graffiti als meine einzige Kunstform nutzen will. Die Möglichkeiten in der Kunst sind riesig. Mich selbst zu beschränken wäre ein großer Fehler. Vielmehr will ich aus allen Einflüssen, die ich im Laufe der Zeit mir aneigne, meine eigene Kunst „zusammentragen“ und der Öffentlichkeit präsentieren. Für mich wird die Wand immer ein aufregendes und spannendes Medium bleiben, aber sicherlich nicht das Primäre.

Eine letzte Frage. Werden wir schon bald eine Ausstellung von dir in Südtirol sehen können?

Diese Frage kann ich noch nicht zu hundert Prozent beantworten. Es wird sicherlich eine geben aber wann diese stattfindet, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Pläne gibt es aber noch nichts Genaueres.

Man darf gespannt sein!

  
Claudio Calabrese

Giornalista pubblicista, scrittore.

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Claudio Calabrese

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