Afrikanischer Bischof mahnt: Endlich Ursachen der Auswanderung bekämpfen!

Südtiroler Landtag lehnte entsprechenden Vorstoß der Freiheitlichen neulich ab

„Man kann es gar nicht fassen: obwohl der anhaltende Flüchtlingsstrom eines der wichtigsten aktuellen Themen ist, hüllte sich der jüngste G7-Gipfel in Ellmau dazu in Schweigen. Die einzelnen Staaten sind heillos überfordert und die EU hat immer noch keinen Plan für eine vernünftige und zumutbare Regelung, denn der angekündigte Verteilerplan wird bestenfalls zusätzliche Wanderungswillige anlocken. Dass mittlerweile zwischen Flüchtlingen und Einwanderern kein Unterschied mehr gemacht wird, macht effiziente und gerechte Lösungen unmöglich. Die Mehrheit des Südtiroler Landtages hat leider die Dimension der Problematik ebenfalls ignoriert, indem sie einen Antrag von uns Freiheitlichen niedergestimmt hat, das Flüchtlingsdrama an der Wurzel zu bekämpfen, nämlich in der Herkunftsländer“, schreibt der freiheitliche Fraktionssprecher im Landtag, Pius Leitner, in einer Aussendung.

Nachdem die Freiheitlichen stets auf die Auswirkungen der ausufernden Zuwanderung in den europäischen Ländern verwiesen hätten, erhebe sich nun eine starke Stimme aus Afrika, die Flüchtlingswelle habe gravierende Auswirkungen auf die Herkunftsländer, so Leitner.

„Kurienkardinal Peter Turkson aus Ghana, Präsident des Päpstlichen Friedensrates, warnte neulich vor einer demographischen Ausblutung der Herkunftsländer afrikanischer Flüchtlinge. Damit bestätigt er eine Sorge, die wir Freiheitlichen immer schon vertreten haben, die aber offensichtlich bisher nicht ernst genommen wurde. Laut Kardinal Turkson dürfen die vielen jungen Menschen ihrer Heimat nicht verloren gehen. Es brauche gezielte Aufbauprogramme für die gefährdeten Staaten, die gleichermaßen Bildung, Ausbildung und demokratisches Regierungshandeln auf allen Ebenen anpacken. Der Kardinal beklagte, dass sich die meisten Flüchtlinge große Illusionen über ihre Zukunft in Europa machten, dass sie aber über die Wirklichkeit daheim nicht aufgeklärt würden und dass sie keine realistischen Informationen über die Gefahren der Flucht und die Situation in Europa erhielten“, führt Leitner aus.

„Wenn Kardinal Turkson schließlich von den Europäern fordert, die Fluchtursachen in den Heimatländern zu bekämpfen, trifft er den Nagel auf den Kopf. Europa hat eine Verantwortung für die ehemaligen Kolonien und darf nicht zusehen, wie etwa China und Indien ihren Einfluss in Afrika ausbauen. Mildtätigkeit ist laut Aussagen des Kardinals garantiert keine Lösung und Europa könne nicht immer mehr Menschen aufnehmen und integrieren. Turkson zeigt mehr Verständnis für die Angst vor Überfremdung in der europäischen Bevölkerung als die Verantwortlichen in den EU-Staaten selbst. Europa müsse versuchen, dort anzusetzen, wo die Menschen ihre Wanderung beginnen. Wer kann dies nicht unterschreiben? Wenn der Wille dazu fehlt, muss man den Verantwortlichen den Vorwurf machen, Geschäfte mit Menschen zu machen und eine Destabilisierung des europäischen Kontinents zuzulassen oder gar zu fördern“, so Leitner weiter.

„Der Kurienkardinal kritisierte auch die afrikanischen Eliten, die nie gelernt hätten, dass Macht dazu da sei, den Menschen zu dienen; stattdessen wollten sie herrschen um der Macht und des Reichtums willen. Schließlich verwies Turkson darauf, dass die afrikanischen Flüchtlinge nicht nur aus Bürgerkriegsgebieten kommen, sondern auch aus eigentlich reichen Staaten, in denen es Bodenschätze und auch Arbeitsmöglichkeiten gibt. Nachdem all diese Aussagen und Bewertungen von einem Kurienkardinal aus Afrika selbst stammen, darf man doch annehmen, dass die Strategen der EU umdenken. Wenn nicht, entlarvt sich ihr Tun als Heuchelei und Unterstützung unlauterer Geschäftemacherei“, schließt Leitner.

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