Oktavia Brugger verpasst knapp Parlamentssitz

Bis zur Mittagszeit konnte Oktavia Brugger von den Grünen noch von einem Posten im EU-Parlament  träumen. Dann allerdings zerschlugen sich ihre Hoffnungen. Brugger verpasste den Sitz in Straßburg, so stol.it.

Wie am Nachmittag bekannt wurde, zieht die Partei „L’Altra Europea con Tsipras“, die mit 4,03 Prozent die Vier-Prozent-Hürde auf Staatsebene knapp genommen hat, mit drei Abgeordneten ins EU-Parlament ein. Oktavia Brugger ist allerdings nicht darunter.

Dieses,  obwohl die Ex-Rai-Journalistin bei der Wahl am Sonntag ein beachtliches Ergebnis einfahren konnte. Mit 21.446 Vorzugsstimmen im Wahlkreis „Italia Nord-Orientale“ war Brugger in diesem Gebiet diesbezüglich stärkste Kandidatin. Auf Südtirol heruntergebrochen, erhielt Brugger 15.787 Stimmen.

Da auch Pius Leitner von den Freiheitlichen und Johann Gruber, der für Italia dei Valori angetreten war, den Einzug ins Europaparlament klar verfehlten, wird, wie gehabt, allein Herbert Dorfmann von der SVP Südtirol in Straßburg vertreten.

Für Oktavia Brugger ist das verpasste Mandat dennoch kein Grund zum Trübsal-Blasen. “Mir geht es super gut”, meint sie.

Oktavia Brugger hat gegen halb 12, 12 Uhr erfahren, dass es für den Sitz in Straßburg nicht gereicht hat.

Ihr geht es aber trotzdem super gut. Sie hatte super Erfolg. Trotz aller widrigen Umstände verschiedenster Natur, konnte sie ein absolut unerwartetes, super Ergebnis einfahren. Für sie persönlich ist das eine Riesenfreude. So viele Stimmen und Erst gewählte in ihrem Wahlkreis. Besser hätte es nicht gehen können, so Brugger. Für vier Prozent auf nationaler Ebene gibt es halt nicht mehr als drei Sitze.

Die Presse war ihr nicht unbedingt gewogen. Dieses ewige “Kommunismus, Kommunismus”-Geschrei. Und dann wurde der grünen Liste um Marco Boato auch eine riesengroße Plattform gegeben. Dabei hätte sie mit denen gar nicht antreten können: Als sie entscheiden musste, wem sie sich nun anschließt, war Boato noch gar nicht auf der politischen Bühne.  Mit Boato hätte sie nie die Vier-Prozent-Hürde geknackt, nie. Mit Tsipras, wenn auch sicherlich eine umstrittene Liste, hat es geklappt. Als weiteren widrigen Umstand kann man bezeichnen, dass sie wenig Geld investiert haben. Wir haben mit Enthusiasmus gearbeitet. Es gab Gegenwind aus den eigenen Reihen. Rifondazione Communista hat zum Beispiel ihre Plakate überklebt. Von daher… ist dieses Ergebnis ein totales Wunder. Ich danke den Südtirolern von Herzen, sagt Brugger.

Mit einem Parlamentssitz hat sie allerdings nicht geliebäugelt.Nein. Sie ist als Journalistin so schlau, dass sie weiß, dass man bis zum Schluss warten muss, bevor man mit irgendwas liebäugelt. Sie hat sich den Wahlen gestellt und hat gesehen, dass sie eine begabte Politikerin sein könnte. Dass sie Talent hat und kommunikativ ist. Und vor allem, dass man im Stande war, mit dem Minimum an finanziellen Mitteln, ein super Ergebnis einzufahren.  Natürlich tut es ihr für die Wählerinnen und Wähler leid, die ihr die Stimmen gegeben haben. Nun geht es halt nicht.

Nun muss sich Brugger erst einmal richtig ausschlafen. Jetzt, nachdem der ganze Druck vorbei ist, hat sie doch die Müdigkeit überfallen. Nun wird sie erst einmal wieder in ihr ruhiges, freies Rentner-Leben zurückkehren… und dann sehen wir weiter.

Claudia von Dzerzawa

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Claudia von Dzerzawa

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