Pilotversuch: In der Innsbrucker Innenstadt kommen Pakete mit dem Fahrrad
In den kommenden vier Wochen liefern Fahrradbot*innen mit Lastenrädern Waren, die sonst mit Lieferautos gebracht werden, an Firmen und Haushalte in der Innsbrucker Innenstadt. Sie sind sichtbarer Teil des Projekts „INNS‘PAKET“ der Uni Innsbruck, mit dem klimafreundliche Zustellung getestet wird – mit Unterstützung von Stadt Innsbruck, Land Tirol, MPreis und dem Logistikpartner DPD.
Insgesamt drei Räder – zwei Lastenfahrräder und ein Fahrrad mit Anhänger – sind bis 17. September in Innsbruck unterwegs und stellen innerstädtisch auf der „letzten Meile“ Pakete an Betriebe und Haushalte zu. „Mit diesem Pilotversuch testen wir die emissionsfreie, ganztägige Zustellung im Zentrumsbereich von Innsbruck mit Lastenfahrrädern. Parallel erheben wir Forschungsdaten zur Machbarkeit einer solchen Zustellung und schaffen regionales Know-how“, erklärt Dr. Stephan Tischler vom Arbeitsbereich Intelligente Verkehrssysteme am Institut für Infrastruktur der Uni Innsbruck. Das Projekt „INNS’PAKET“ wird von der Forschungsförderungsgesellscha
„Für den Pilotversuch beschränken wir uns geografisch auf den innerstädtischen Bereich in Innsbruck, hauptsächlich die Altstadt und angrenzende Gebiete in Wilten“, erläutert Stephan Tischler. Vor allem betroffen sind die Fußgängerzonen in der Innsbrucker Innenstadt, in der der motorisierte Lieferverkehr nur in der Früh stattfinden darf: „Für die Dauer des Versuchs erhalten unsere Fahrräder eine Ausnahmegenehmigung, auch untertags zustellen zu dürfen. Besonders für Firmen ergibt sich dadurch der Vorteil, dass sie sich Zustellfenster aussuchen können und nicht alles morgens geliefert kriegen.“ So können die Unternehmen auch ruhigere Geschäftsphasen nutzen, um Lieferungen zu erhalten oder abholen zu lassen, und das völlig emissionsfrei.
„Der Güterverkehr muss nicht nur auf den Transitachsen neu gedacht werden, auch im urbanen Bereich ist eine Verlagerung nötig“, betont Landeshauptmannstellvertreteri
Die Forscherinnen und Forscher werden die vierwöchige Pilotphase im Anschluss analysieren und untersuchen, inwieweit eine Zustellung mit Lastenrädern in Innsbruck breiter ausgerollt werden könnte. „Wir haben uns im Vorfeld schon angesehen, ob es rechtlich machbar wäre, eine Zustellung mittels Fahrrädern auf der ‚letzten Meile‘ verpflichtend für alle Marktteilnehmer vorzuschreiben, konkret in einer zentralisierten Lösung, von der aus ein Konzessionsinhaber die Pakete aller anderen Lieferdienste weiterverteilt. Eine Lösung in dieser Form ist rechtlich zwar nicht möglich, aber wenn dieser Pilotversuch erfolgreich ist und wir auch seine Wirtschaftlichkeit nachweisen können, wäre die Ausdehnung des Versuchs über einen längeren Zeitraum der nächste logische Schritt“, schließt Stephan Tischler.
Im Bild: Die Projektpartner*innen und -unterstützer*innen im Standort in der Bachlechnerstraße (von links): Christian Schoder (Fuß- und Radkoordinator Stadt Innsbruck), die drei Zustellfahrer, LH-Stv.in Ingrid Felipe, Stadträtin Uschi Schwarzl, Projektkoordinator Stephan Tischler (Uni Innsbruck), Beate Hauser (Goodville), Karin Vandory (MPreis) und Ulas Han (DPD)/c-Uni Innsbruck