Hans Ebenspergers Kunst im mittelaterlichen Schloss Kastelbell

Am vergangenen 30. April wurde in den Räumlichkeiten des ansehnlichen Schlosses Kastelbell die von Andreas Hapkemeyer kuratierte Ausstellung des Vinschgauer Künstlers, Hans Ebensperger eröffnet.
Die Ausstellung umfasst 49 Werke, davon 39 von Hans Ebensperger vom Ende der 1940er Jahre bis 1971.
Die von Andreas Hapkemeyer im Auftrag des Kuratoriums Kastelbell betreute Ausstellung nimmt zunächst eine Kontextualisierung des Künstlers vor. Gezeigt werden in der ersten Sektion um 1960 entstandene Werke anderer, beispielhaft ausgewählter Südtiroler Künstler, die – wie Ebensperger selbst – über die damals in Südtirol herrschende Heimatkunst hinausgehen und sich an internationalen Entwicklungen orientieren. Wie Hans Ebensperger nehmen auch Peter Fellin (1920-1999), mit dem Ebensperger eine enge Freundschaft verbindet, Karl Plattner (1919-1986), Willi Valier (1920-1968) und Josef Kienlechner (1903-1985) eine Außenseiterposition ein. Alle haben sie es beim breiten Publikum nicht leicht.
Vor diesem Hintergrund sucht die Ausstellung in vier weiteren Sektionen eine Annäherung an das von Leidenschaft geprägte Werk des Künstlers. Die 1950er Jahre erweisen sich für Ebensperger – aber nicht nur für ihn – als eine schwierige Zeit der Orientierung. Vor allem im deutschsprachigen Raum müssen die jungen Künstler die von Diktatur und Krieg unterbrochene Verbindung zur Moderne mühsam rekonstruieren. Ebenspergers Werke der 1950er Jahre sind grundsätzlich der Gegenständlichkeit verhaftet. Dabei sind sie einmal mehr visionär und einmal eher expressionistisch, einmal figurativ und dann wieder scheinbar gegenstandslos. Die Farbpalette der Werke jener Jahre, in denen Figur und Landschaft koexistieren, ist oft dunkel. Eine gewisse Uneinheitlichkeit der Darstellungsweisen, aber auch der Qualitäten wird bis zuletzt Ebenspergers Werk charakterisieren.
Eine Sektion aus Papierarbeiten, die von der für das Medium bezeichnenden Leichtigkeit und Unmittelbarkeit charakterisiert ist, erlaubt eine Zusammenschau von Ebenspergers Oeuvre. Am Anfang stehen noch vor der Akademiezeit gemachte Zeichnungen in altmeisterlicher Manier. Hervorzuheben sind die Tuschzeichnungen der frühen 1950er Jahre, aber auch die zartfarbigen, oft mit Zeichnung kombinierten Pastell- oder Aquarellbilder der letzten Lebensjahre.
Die Ausstellung bleibt noch bis zum 26. Juni geöffnet.

Im Bild: Über 3.500 Meter

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