Wer in der Berglhütte in Trafoi im Sommer einkehren möchte, steht vor verschlossenen Türen. Die Pächter können die Kosten nicht mehr tragen. Verhandlungen mit dem Land scheiterten, so Tageszeitung Online.
Bergbegeisterte staunten nicht schlecht, als sie bei der Berglhütte in Trafoi einkehren wollten. Drei Brunnen in Trafoi waren verschlossen. Von den Wirtsleuten fehlte jede Spur. Die Pächter Peter Bagamoro und Barbara
Stocker, die die letzten zwei Jahre die Schutzhütte bewirtschafteten, haben ihre Arbeit im Sommer erst gar nicht aufgenommen.
Im örtlichen Tourismusverein hat man deswegen schon einige Anrufe erhalten. „Ja, die Hütte bleibt zu. Mehr kann ich dazu nicht sagen“, wird beim Tourismusverein Sulden Auskunft erteilt.
Seit Kurzem wird auch auf der Homepage der Berglhütte über den Stand der Dinge informiert. „Achtung!! Die Hütte bleibt im Sommer geschlossen“, steht dort in roten Buchstaben zu lesen.
In den letzten Jahren war die Unterkunft immer von Anfang Juni bis Ende September geöffnet. Über mehrere Routen ist die Berglhütte zu erreichen: Sie ist ein idealer Stützpunkt für Touren auf den Ortler, den Großen Eiskogel, die Thurwieserspitze und die Trafoier Eiswand. Auch von Bergbegeisterten, die den Höhenweg beschritten oder eine Hüttenwanderung machten, wurde die Schutzhütte oft als Unterschlupf genutzt. Im Schutzhaus stehen Gruppenlager mit 14 Betten, ein
Vier-Bett-Zimmer
und zwei Sechs-Bett-Zimmer zur Verfügung. Doch nun kann auf dem Schutzhaus weder übernachtet werden, noch wird man verköstigt. Wanderer reagieren sehr erstaunt.
Was ist geschehen? Die letzten zwei Jahre wurde das Schutzhaus, das sich im Besitz des Landes befindet, von Peter Bagamoro und Barbara
Stocker geführt. Sie wollten auch wieder die Bewirtschaftung aufnehmen. Doch die Kosten sind hoch, zu hoch. Die Pächter klopften beim Besitzer, der Provinz Bozen an und baten um finanzielle Unterstützung. Doch man konnte sich nicht einigen. Weil die Spesen nicht mehr zu stemmen waren, beschlossen Peter Bagamoro und Barbara
Stocker die Schutzhütte nicht mehr weiter zu bewirtschaften.
Bei Touristen und Einheimischen herrscht großes Bedauern und Unverständnis: „Das ist eine Hütte, die wirklich nur drei Monate im Sommer und eventuell einen Monat im Winter geöffnet ist. In den letzten Jahren wurde sie gut aufgebaut. Man muss den Leuten schon etwas entgegenkommen, denn auf dieser Hütte gibt es wirklich nichts zu verdienen“, ist der Bergrettungschef von Sulden, Olaf Reinstadler, der Meinung.
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