Freie Software hat in der öffentlichen Verwaltung bereits vor knapp 20 Jahren Einzug gehalten, fristete bisher aber eher ein Nischendasein. Damit hat es jetzt ein Ende, denn alle öffentlichen Verwaltungen Südtirols setzen in Zukunft auf das Softwarepaket „LibreOffice”.
Im Februar ist ein Rundertisch eingesetzt worden, an dem die Experten des TIS gemeinsam mit Land, Gemeinden und Gesundheitsbetrieb ausgelotet haben, wie die Freie Software in allen Verwaltungen eingesetzt werden kann und gleichzeitig ein optimaler Datenaustausch zwischen den verschiedenen Verwaltung möglich ist. Ergebnis der Konsultationen ist die schrittweise Einführung von Freier Software beginnend mit „LibreOffice”. Definiert worden ist auch das Format ODF als Standarddokumentenaustauschformat und die Zeitdauer von drei Jahren, in der die Umrüstung auf „LibreOffice” bewerkstelligt werden soll.
“Mit der Einführung der Freien Software bei den Standardanwendungen geht es uns natürlich um Einsparungen, aber bei weitem nicht nur: die Freie Software macht uns auch flexibler und die Flexibilität ist besonders in einem sich rasant verändernden Bereich wie der IT von enormer Wichtigkeit”, so Informatik-Landesrat Roberto Bizzo zur Philosophie, die mit dem Wechsel zur Freien Software verbunden ist.
Direktor Pöhl: „Wir müssen das Projekt gut kommunizieren, die User vor der Migration angemessen vorbereiten und sie schließlich in der ersten Phase des Umstiegs optimal begleiten, sodass sie nach der Migration möglichst alle Dokumente und Vorlagen in der neuen Umgebung nutzen können.
Auch nach der Migration wird man wir nicht ohne MS Office auskommen, weil spezielle, in bestimmten Bereichen notwendige Fachsoftware darauf aufbaut. Analog zur Erfahrung der Stadt München sollte es möglich sein, die Nutzung von MS Office in der Landesverwaltung auf wenige hundert Lizenzen zu reduzieren. Unter dieser Annahme werden wir in den ersten drei Jahren etwa 600.000 Euro an Lizenzkosten für Microsoft sparen.
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