Die Gemeindewahlen sind geschlagen und für die Südtiroler Volkspartei waren sie ein Wahlerfolg. Auch die Junge Generation kann sich über ein sehr starkes Abschneiden freuen: Im Vergleich zu 2020 schafften rund 40 Jugendkandidatinnen und Jugendkandidaten mehr den Sprung in Südtirols Gemeindestuben. Insgesamt stellt die JG damit nunmehr beinahe 300 Gemeinderäte und Gemeinderätinnen.
„So weit, so gut!“, hält die JG-Vorsitzende Anna Künig fest. In den vergangenen Tagen mehren sich allerdings Mitteilungen aus Gemeinden und die sind weniger positiv.
„Ich bekomme immer öfter Hinweise, Anrufe und Botschaften, in denen mir mitgeteilt wird, dass junge Gemeinderätinnen und Gemeinderäte bei der Besetzung des Ausschusses übergangen werden!“
Mehr als ein Unding, meint Anna Künig und findet klare Worte: „Wir junge Menschen, die sich politisch engagieren, sind mehr als ein wahltaktisches Mittel zum Zweck. Vor den Wahlen wird immer gescheit dahergeredet, dass junge Leute kandidieren sollen, Verantwortung übertragen bekommen sollen. Geht eine Wahl eventuell nicht wie gewünscht aus, dann lautet die Aussage 9 von 10 Mal: Vor allem die Jungwählerstimmen hätten gefehlt. Wir können es nicht mehr hören, vor allem wenn dann junge, gut gewählte Kandidatinnen und Kandidaten außen vorgelassen werden! Dass einige uns dann in den vergangenen Monaten noch den Bären der „unnötigen“ Mandatsbeschränkung für Gemeindereferenten aufbinden wollten, setzt dem Ganzen natürlich noch die Kirsche auf. Es ist genau so gekommen, wie wir befürchtet hatten: Kompetente junge Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, die vom Wähler mit starken Mandaten ausgestattet wurden, werden übergangen, um altgedienten Herren für eine weitere Legislatur ihren Posten zu sichern.“
Für Künig und auch die Landesjugendleitung tritt hier der Zusammenhang klar zu Tage: Wenn man der Jugend keinen Raum gibt, sie nicht machen lässt, darf man sich nicht wundern, wenn Jungwählerstimmen andernorts landen.
Ganz bewusst sehe die Landesjugendleitung davon ab hier Beispielgemeinden zu nennen, „Das Feigenblatt spielen wir allerdings auch für niemanden! Es mag der bequeme Weg sein, Leute in den Ausschuss zu holen, die man nicht mehr ‚einlernen‘ muss – und auch die Fraktionslogik ist meist keine hinreichende Rechtfertigung. Wer nicht auf eine gute Mischung setzt, dem Wählerwille nicht entspricht, setzt auf ein Auslaufmodell!“, meint die JG-Vorsitzende. Die meisten Ausschüsse werden in kommenden Wochen bestellt – der Appell des Landesjugendausschusses: „Liebe Bürgermeisterinnen und Bürgermeister – setzt nicht auf ein Auslaufmodell, setzt auf Zukunft, setzt auf junge Menschen nicht nur vor, sondern auch nach der Wahl!“
Im Bild: Anna Künig