Öffentlicher Personentransport, Land hat sich kaputtgespart

Trotz des einzigartigen Potenzials heimischer Unternehmen gehen öffentliche Aufträge immer wieder an externe Firmen. Dies stellt nicht nur für die heimischen Betriebe, sondern für die gesamte heimische Wirtschaft eine gefährliche Bedrohung dar. Deshalb stellt sich die berechtigte Frage: Warum werden die Ausschreibungsrichtlinien nicht so gestaltet, dass sie die Vergabe an Süd-Tiroler Unternehmen begünstigen? Warum liegt der Fokus vorwiegend auf dem Preis, obwohl bekannt ist, dass Süd-Tirol im Vergleich zu Regionen in Italien deutlich teurer ist und somit von vornherein klar ist, dass man im Preiskampf mit auswärtigen Unternehmen nicht mithalten kann? „Auf diese Weise ruiniert man die heimische Wirtschaft!“, betont die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle.
Obwohl der öffentliche Nahverkehr größtenteils von lokalen Familienunternehmen betrieben wird, geschieht dies oft zu derartig niedrigen Preisen, die weder eine angemessene Gewinnspanne ermöglichen noch eine nachhaltige Entwicklung der Unternehmen zulassen. Dies zwingt die Unternehmen massiv zum Sparen und führt zwangsläufig dazu, veraltete Fahrzeuge einzusetzen und folglich Sanktionen oder sogar einen Ausschluss aus Vergabeverfahren zu riskieren. Obendrein reduziert dies das Vertrauen in den Öffentlichen Personentransport. Ein Teufelskreis, der die heimische Wirtschaft ruiniert!
Der jüngste Vorfall in Bozen, bei dem ein Busfahrer ohne gültigen Berufsführerschein erwischt wurde, unterstreicht die Notwendigkeit einer verstärkten Kontrolle von Fahrern sowie ihrer gültigen Berufsbefähigung, insbesondere jene ausländischer Herkunft. Dies stellt nämlich eine Herausforderung für die Unternehmen selbst dar, da diese oft weder die Ressourcen noch die Kompetenz für umfassende Überprüfungen verfügen. Um die Sicherheit weiterhin zu gewährleisten, könnte hier das Land bzw. SASA einspringen, indem es diese Kontrollen für diese Unternehmen im öffentlichen Personentransport durchführt. Dadurch würde auch das Vertrauen der Bevölkerung in den Öffentlichen Personentransport gestärkt.
Ob öffentlicher Nahverkehr, Schüler- oder Behindertentransport: Der Personentransport ist ein unverzichtbarer Bestandteil des täglichen Lebens in Süd-Tirol. Um das Vertrauen der Bevölkerung in ein sicheres und zuverlässiges Transportsystem zu stärken und den Fortbestand der heimischen Unternehmen zu unterstützen, sind Investitionen in Kontrollmechanismen und faire Preise unumgänglich.

Im Bild: Myriam Atz Tammerle, Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit

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