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Südtiroler-Freiheit, Aaron Malfertheiner kandidiert für den Landtag mit Engagement und Überzeugung

16 Agosto 2023

Südtiroler-Freiheit, Aaron Malfertheiner kandidiert für den Landtag mit Engagement und Überzeugung

Aaron Malfertheiner, 20 Jahre jung, ist der jüngste Kandidat der Südtiroler-Freiheit. Der selbstständige Bozner arbeitet im Social Media Bereich und ist seit einigen Jahren aktives Mitglied der Partei. Er kandidiert für den Südtiroler Landtag mit Überzeugung und großem Engagement. Unbeschwert und mit klaren Vorstellungen verrät er in einem Interview, was man verändern bzw. welche Versäumnisse vonseiten der Landespolitik festzustellen sind und wo man jetzt unbedingt einschreiten müsste.

Herr Malfertheiner, Sie kandidieren für den Südtiroler Landtag im Bezirk Bozen und Umgebung. Sie sind der jüngste Kandidat. Wie schauts aus mit jungen Kandidatinnen und Kandidaten, gibt es viele Bewerberinnen und Bewerber für das „Hohe Haus“?

Dieses Jahr hat sich bei der Süd-Tiroler Freiheit eine motivierte und engagierte Gruppe an Kandidaten zusammengefunden, die aus allen Bereichen unseres Lebens kommen. Wir haben eine gute Mischung aus jungen Kandidaten, die zum ersten Mal antreten und auch erfahrenen Kandidaten, die schon lange in der Partei sind. Ich glaube genau wegen dieser Vielfalt ist die Süd-Tiroler Freiheit heuer gut aufgestellt.

Was hat Sie dazu bewogen zu kandieren?

Ich bin der Überzeugung, dass es in der Politik neben Persönlichkeiten mit Erfahrung, auch Köpfe braucht, die neue und frische Ideen in den Landtag einbringen. Junge Kandidaten haben oft eine ganze andere Sichtweise auf Probleme des Alltags und ihre Ideen richten sich meist in die Zukunft und genau diesen Blick in die Zukunft müssen wir schärfen. Ich kandidiere auch deswegen, um die Bürger wieder in den Mittelpunkt des politischen Handels zu stellen. Der Landtag wird vom Volk gewählt und diesem sollte die Politik auch voll und ganz dienen.

Ist die Corona-Pandemie noch ein Thema, oder sollten man sich auf andere Problematiken konzentrieren?

Unsere Partei hat in der Coronapandemie verschiedene Maßnahme kritisch hinterfragt und eine Erklärung für einige teils skurrile Einschränkungen gefordert. In den Jahren der Pandemie wurden Fehler gemacht, aber ich bin persönlich der Überzeugung, dass wir jetzt wieder den Blick in die Zukunft richten müssen und wir in der aktuellen Zeit Lösungen für die Probleme suchen, die die Bürgerinnen und Bürger zurzeit akut betreffen, hierbei fällt mir die Teuerung, die Zustände in der Sanität und das Sicherheitsproblem ein.

In Südtirol haben wir den Flughafen. Wie stehen Sie dazu?

Ich war schon immer ein großer Befürworter des Flughafens in der Landeshauptstadt. An einem Flughafen kommt heute keine Region mehr vorbei, wenn sie nicht den internationalen Anschluss verpassen will; und das sage ich nicht nur aus touristischer Sicht. Dennoch muss hier unterstrichen werden, dass ich gegen eine öffentliche Finanzierung durch das Land bin und eine private Führung finde ich aktuell auch die beste Lösung für Bozen. Eine persönliche Forderung, die ich an den Flughafen stelle, ist die Inbetriebnahme eines Linienfluges nach Wien, die ich als notwendig und verkehrstechnisch wichtig ansehe.

Man spricht viel über Mobilität. Was sollte man tun, um diese nachhaltiger zu gestalten?

Die Mobilität ist in Südtirol  für mich persönlich ein großes Thema. Ich selbst bin sehr zufrieden, dass diese, nach einigen Schwierigkeiten in den letzten Monaten (wir erinnern uns an die Übernahme der Buslinien von der SAD durch neue Unternehmen), wieder größtenteils gut und zuverlässig funktioniert. Eine komplett emissionsfreie Mobilität stelle ich mir hierzulande sehr schwierig vor, denn die geografischen Gegebenheiten machen es nicht möglich selbst die letzte Meile mit einem Elektro- oder Wasserstoffbus anzufahren. In den Städten und Talschaften sehe ich aber durchaus das Potenzial für emissionsfreie Fahrzeuge, denn hier kann ein Bus oder Zug viel energiesparender und effizienter verkehren. Für mich steht aber an erster Stelle, dass Bus und Zug verlässlich, pünktlich und kundenfreundlich unterwegs sind; wenn dies gewährleistet ist, kann gerne weiter in emissionsfreie Mobilität investiert werden.

Haben wir in Südtirol ein Sicherheitsproblem?

Hier muss ich klar mit Ja antworten. Wir erleben fast täglich Meldungen von Übergriffen oder Zwischenfällen, meist aus der Landeshauptstadt. Ich vertrete hier klar die Meinung, dass es wenig bringt das Problem schön zu reden, denn man muss hier klar sagen, dass diese kriminellen Akte größtenteils von Migranten ausgehen. Das Problem hierbei ist, dass diese keinerlei Konsequenzen oder harte Bestrafungen zu befürchten haben, da die italienische Polizei zu wenig Handhabe in diesem Bereich hat. Ich sehe den Bedarf nach mehr polizeilicher Präsenz, rigoroseren Strafen bei Kriminaldelikten und ein neues Sicherheitskonzept für das ganze Land. Das muss klar in Rom im Innenministerium deponiert werden.

Junge Menschen können sich hierzulande kein Eigenheim leisten, weder eine Mietwohnung noch eine Eigentumswohnung. Haben wir im Lande keine entsprechende Wohnbaupolitik?

Wohnen ist mehr und mehr ein Luxusgut und kein Grundrecht mehr. Leistbares Wohnen gerade für junge Menschen muss verstärkt in den Mittelpunkt gerückt werden. Auch der soziale Wohnbau sollte mehr für Jugendliche, auch Alleinstehende, vorsehen.

Südtirol im Zeichen des Tourismus heißt die Devise. Müssen wir umdenken?

Absolut. Der Südtiroler Tourismus muss neu gedacht werden, denn in den vergangenen Jahren war das Credo: Quantität, dann Qualität. Auch ein Bettenstop, mit zahlreichen Ausnahmeregelungen und keiner konsequenten Durchführung, hat den Tourismus nicht in verträgliche Bahnen lenken können. In Südtirol wurde über die Jahre nie die Rechnung mit der restlichen Infrastruktur, wie Straßen oder Parkplätze gemacht und so erleben wir, dass das Land im Stau und Chaos versinkt. Ich bin deshalb überzeugt, dass wir den Tourismus in Südtirol mehr auf den qualitativen Ausbau ausrichten und auf neue Betten verzichten sollten.  

Das Ziel der Euregio ist die Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Nord-, Südtirol und Trentino. Wie stehen Sie zur Euregio?

Ich bin ein großer Befürworter der Euregio und halte diese für ein innovatives Projekt. Leider hat dieser Zusammenschluss in der Wirklichkeit zu wenig Gewicht und von Südtirol geht zu wenig Initiative aus, diese Gemeinschaft zu stärken und Projekte ins Leben zu rufen. Die 3 Landesteile sind wegen ihrer gemeinsamen Geschichte und Traditionen untrennbar miteinander verbunden und sollen durch mehr Initiativen stärker zusammenwachsen.

Funktioniert das Südtiroler Sanitätswesen, wie es sollte, oder sehen Sie Verbesserungspotential?

Das Südtiroler Sanitätswesen ist eine große Baustelle. Ein Umstand, der sich leider in den letzten Monaten nicht gebessert hat, obwohl der vorherige Landesrat ersetzt wurde. Ein Landeshauptmann, der gleichzeitig auch Gesundheitslandesrat ist, kann ein so großes Resort nicht nebenbei führen und managen. Das Gesundheitswesen muss für Universitätsabgänger mit Medizinstudium wieder attraktiver werden, indem man, sie mit gezielten Anreizen ins Land holt oder im Land hält. Ein weiteres Problem stellt die, nicht immer durchgängige Zweisprachigkeit bei der Betreuung und anschließenden Diagnose dar. Hier sehe ich zwingend und zeitnah Handlungsbedarf.

Im Bild: Aaron Malfertheiner

Giornalista pubblicista, scrittore.