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Dieter Mayr kandidiert für die SVP mit dem Anliegen den linken Parteiflügel zu stärken

23 Agosto 2023

Dieter Mayr kandidiert für die SVP mit dem Anliegen den linken Parteiflügel zu stärken

Dieter Mayr ist kein unbekanntes Blatt in Südtirol. Jahrelang war der Brunecker Generalsekretär bzw. stellvertretender Generalsekretär des SGBCISL und von 2019 bis 2022 Präsident des Arbeitsförderungsinstituts in Bozen (AFI-IPL). Mayr, der in Innsbruck und Großbritannien Politikwissenschaften studiert hat, kandidiert für den Südtiroler Landtag für die Südtiroler Volkspartei. Im Rahmen eines Gesprächs in unserer Redaktion bekundet Mayr offen die Gründe, die ihn dazu bewegt haben, für die Sammelpartei zu kandidieren. «Gewiss gibt es mittlerweile ein breitgefächertes Angebot an Parteien in Südtirol, dennoch sollte man nicht vergessen, dass die SVP, jene deutschsprachige Sammelpartei ist, in der verschiedene Strömungen unter einem Dach existieren, eben auch der soziale bzw. linke Flügel, dem ich angehöre», erklärt der Exponent der Arbeitnehmer, dem es ein Anliegen ist diese Parteikomponente zu stärken und dadurch ein glaubwürdiger Ansprechpartner für die Sozialverbände, Lohnabhängigen und sozial Schwächeren zu werden.
Dieter Mayr ist 47 Jahre alt und kennt sein Geschäft. Zu lange hatte er mit Kollektivvertragsverhandlungen zutun. «Es stimmt, ich wurde gefragt, ob ich kandidieren möchte», erklärt Mayr. Begeistert erzählt er von jenen Jahren, als die Arbeitnehmer-/Innen in der SVP jene Anerkennung hatten, die sie verdienten. Ein Ziel sei, den linken Flügel der Partei wieder voranzutreiben, für die Gesellschaft attraktiver zu gestalten, deren Potenzial nach außen getroffener zu kommunizieren, meint Mayr. Das Wort Lobbyismus nimmt er nicht gerne in den Mund und meint, darüber werde im Zusammenhang mit Parteien zu oft leichtfertig gesprochen.
Während unserer Unterhaltung kommt das heikle Thema bezüglich der finanziell geschwächten Mittelschicht in Südtirol zu Sprache. Mayr kennt das Problem genau und stellt klar, dass endlich Rahmenbedingungen für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen geschaffen werden müssen. Besonders betont er den Mangel an Wertschätzung in vielen Arbeitssektoren, was Lohnabhängigen zu schaffen mache. «Man muss Mitarbeiter-/Innen motivieren, achten und unterstützen. Arbeiten muss sich wieder lohnen, damit man sich auch etwas gönnen kann, nicht nur leisten muss, damit man Zeit für Familie und Freizeit bleibt», stellt Mayr klar.
Dieter Mayr erinnert daran, dass die Pandemie tiefe Risse in der Gesellschaft hinterlassen hat, die nun wieder gekittet werden müssen. Man dürfe keinen sozialen Neid schüren, vielmehr müsse man Solidarität vermitteln, meint Mayr, der sich jährliche Kollektivverhandlungen im öffentlichen Sektor wünscht und bessere Bedingungen im Bereich der Landeszusatzverträge.
Bezüglich der beinahe unbezahlbaren Wohnungen hat Mayr keine Zweifel, dass Wohnen wieder bezahlbar werden müsse und nachhaltige Konzepte erarbeitet werden könnten. Der Vertreter der Arbeitnehmer-/Innen äußert sich bezüglich des leistbaren Wohnens konsequent: «Der Markt regelt keine Sozialpolitik. Wenn man einen Sozialstaat will, dann muss man steuern, unter anderem mit Steuern».
Ähnliche Ansichten hat Mayr bezüglich des Gesundheitswesens, das nicht nur gestärkt werden sollte, aber ein Arbeitsort sein soll, an dem man Wertschätzung erfahren kann und sich wohlfühlt. Zuallerletzt betont der ehemalige Generalsekretär der SGBCISL die Bedeutung des Ehrenamts für Südtirol als tragende Säule der hiesigen Gesellschaft, die unterstützt werden müsse.

Im Bild: Dieter Mayr

Giornalista pubblicista, scrittore.