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JUGEND DARF KEIN RANDTHEMA SEIN

9 Ottobre 2019

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JUGEND DARF KEIN RANDTHEMA SEIN

Zweitägige Herbsttagung der Jugenddienste gibt Einblick in die verschiedenen Facetten der Jugendarbeit.  

Die Themen der zweitägigen Herbsttagung der 20 Jugenddienste Südtirols, zu der die Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste (AGJD) eingeladen hatte, unterstreichen wie facettenreich und vielseitig die Jugendarbeit ist. Im Haus der Familie (Ritten) trafen rund 50 Fachkräfte der Jugenddienste zusammen, um neue Impulse zur tagtäglichen Arbeit zu erhalten sowie Erfahrungen und Wissen auszutauschen. Einig waren sich die Teilnehmenden darüber, dass junge Menschen, aber auch Jugendarbeit selbst, kein Randthema sein darf.

Die Workshops und die Themen der beiden Tage der Herbsttagung der Jugenddienste zeigen die Bandbreite der Handlungsfelder und Tätigkeiten der Jugenddienste auf. Die rund fünfzig Anwesenden arbeiteten zu verschiedenen Themen in Workshops: die Themen reichten von Demokratie- und Toleranzbildung über Umweltbildung und Nachhaltigkeit bis hin zum Storytelling. Auch der Austausch, die Vernetzung und das Zusammenwirken der Mitarbeitenden der Jugenddienste war Teil der Herbsttagung, welche im Haus der Familie am Ritten stattfand. Jugenddienste sind im ständigen Dialog mit verschiedenen Ansprechpersonen, politischen Ebenen, Vereinen, Multiplikator*innen, aber auch mit den jungen Menschen selbst. Es ist wichtig, junge Menschen und deren Bedürfnisse ernst zu nehmen und diese aufzugreifen, Jugend darf kein Randthema sein – dies auch hinsichtlich der Gemeinderatswahlen 2020.

Ein globales gerechtes Miteinander
Nicht erst „Fridays for Future“ zeigen, dass für viele junge Menschen ein sinnvoller Umgang mit den natürlichen Ressourcen, das Thema Klima und Umwelt sowie ein global gerechtes Miteinander wichtig ist. Die zwei Workshops „Nachhaltigkeit & Umweltbildung“ und „Demokratie- & Toleranzbildung“ griffen diese Themen auf. Das Ökoinstitut gab gemeinsam mit der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz einen Einblick in die „Green Events“, Nachhaltigkeit im Büroalltag, den ökologischen Fußabdruck und vieles mehr. Politische und kulturelle Vielfalt weckt die Nachfrage nach demokratischen Kompetenzen. Damit ein friedliches Zusammenleben gelingt, muss Demokratie „erlebbar“ werden, es braucht Werkzeuge, um Demokratie umzusetzen. Manchmal braucht es auch den Mut Konflikte (gewaltfrei) auszutragen, um einen Schritt weiter in die gemeinsame Richtung zu gehen, so Referent Giorgio Nesler. Den Jugenddiensten ist es ein Anliegen, sich für den Erhalt der Umwelt und eine nachhaltige Entwicklung einzusetzen und in der Gesamtheit ihrer Aktivitäten zur Schaffung eines verstärkten Fundaments für das demokratische und soziale Bewusstsein in der Gesellschaft beizutragen.

Geschichten zum Leben erwecken und Bedürfnisse junger Menschen wahrnehmen
Dass Erzählen bereichert und verbindet, erfuhren die Teilnehmenden des Workshops „Storytelling“, welcher von der Erzählerin Ragnhild A. Mørch geleitet wurde. Wo allerdings liegt der Unterschied zwischen dem alltäglichen Erzählen und der mündlichen Erzählkunst? Wie gelingt es mir, eine Geschichte wahrlich zum Leben zu erwecken – nur mit mir als “Instrument”? Diesen und weiteren Fragen gingen die Mitarbeitenden der Jugenddienste auf den Grund. Einen Einblick ins Storytelling gab es auch abends für alle Anwesenden der Herbsttagung. Erzählerinnen des internationalen Storytelling Festivals, welches in Bozen stattfand, gaben einen Einblick in die Kunst des Erzählens. Südtirol ermöglicht jungen Menschen vieles, jedoch zeigt sich in der tagtäglichen Arbeit der Jugenddienste, dass viele junge Menschen auf der „Schattenseite der heilen Welt Südtirols“ leben. Wie können für junge Menschen verstärkt Bezugspunkte geschaffen werden, wie können diese besser begleitet bzw. deren Bedürfnisse gezielter wahrgenommen werden, wie kann die Öffentlichkeit und Politik verstärkt auf die Arbeit und das Potenzial der Jugenddienste und damit auch auf junge Menschen und deren Bedarf aufmerksam gemacht werden? Auch hier gab es am Ende des Workshops der Referentin Manuela Schaiter neue Fragen und Themen, die gemeinsam bearbeitet werden.

Vernetzung und Zusammenwirken
Auch die Austauschrunden und die kollegiale Beratung unterstrichen die Wichtigkeit, Bedürfnisse junger Menschen ernst zu nehmen und die Aufgabe der Jugendarbeit, jungen Menschen auch in Situationen der Benachteiligung die Möglichkeit zu geben, sich ihrer Fähigkeiten bewusst zu werden. Ein wichtiger Schritt dazu ist die Vernetzung und das lokale Zusammenwirken auf verschiedenen Ebenen, Jugend ist und darf kein Randthema sein, so der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste Karlheinz Malojer zum Abschluss der Herbsttagung.

Im Bild: Herbsttagung.