Meran. Theater im Club: Praxenknecht in “Viel guat essen”.

Am Donnerstag, 2. März wird im Meraner ost west club, Passeiergasse 29, im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Theater im Club um 20.00 Uhr das neue Theaterstück „Viel guat essen“ von Markus Westphal alias Praxenknecht aufgeführt werden.

Inhalt: Unser Held, ein moderner Hiob, ist so geworden wie er nie sein wollte, wie sein Vater. Seine Frau hat ihn verlassen, die Beziehung zu seinem schwulen, Ballett tanzenden Sohn ist eine quälende Enttäuschung, er hat seine Arbeit verloren und schon bald wird er auch sein Heim verlieren, weil er die Wohnung nicht kaufen konnte, der Kredit, sie wissen schon, in diesen Zeiten; Und zu allem Überfluss werden dort, wo er friedlich seinen Lebensabend verbringen wollte, in Kürze Asylanten einziehen. Die Selben, wie er meint, die ihn auf offener Straße verprügelt haben und an die er als kleiner Junge seine Mutter verloren hat, die samt den Familienersparnissen mit einem Nigerianer durchgebrannt ist und jetzt vermutlich in einer Hippie-Kommune lebt und Sozialhilfe kassiert. Seine Nerven liegen blank. Verständlicher Weise. Homo-Ehe, Migration, Bio-Gemüse, Euro-Krise, Feminismus, Allahu Akbar, und der BMW X8 des Nachbarn. Hier die Mahnungen der politisch Korrekten, dort der Widerspruch der Reaktion und das ganze andere, ihn  ständig umgebende, nie aufhörende, ihn in den Wahnsinn treibende Geschwätz und Gelärm einer Welt, in der er nicht mehr leben will. In diesem Status Quo monologisiert der Mann ohne Namen, während er aus feinsten Zutaten ein

mehrgängiges Menü kocht, in der Hoffnung, dass seine Familie wieder zurückkommt, dass er sein Leben wieder zurückbekommt und mit der brennenden Frage im Herzen und auf den Lippen, die in Europe’s „The Final Countdown“ schallend und mit Echo ertönt: „Will things ever be the same again?!“ „Werds irgendwenn wieder so sein wia friaher?!“ Er ist ein normaler Verlierer, wie wir ihn zu Abermillionen auf Europas Straßen treffen, dem jedoch durch Geburt und Medien das Gewinnen fest versprochen war.

„Sogor in traurige Momente, foscht mechet i sogen, auf dor B-Seite meines Lebens, den i in gleichen Titel geben mechet wia in dor vollkommen zu Unrecht verkonnten Europe-Hymne ‚On Broken Wings‘ – ‚Mit gebrochene Fliegel‘, hon i mein Humor nia verloren.“ (Der Mann ohne Namen)

Praxenknecht alias Markus Westphal ist ein junger Südtiroler Theatermacher, der am Max-Reinhardt-Seminar in Wien die Schauspielerei erlernte. Nach dem Auslaufen diverser Engagements, an Theatern in Wien, Linz, Kobersdorf und Chemnitz, pendelte er seit 2014 als freischuftender Künstler zwischen Potsdam/Berlin und seinem Heimatdorf Prissian in Südtirol hin und her. Dort wurde er während seiner letzten Aufenthalte, zuletzt zur Apfelernte, von vielen Menschen gefragt: „Iats homer die so long studieren lossen, willsch ins nit in galing eppes vorspielen?“, worauf er mit „Kenn‘ mor schun mochen.“ antwortete und sich dachte: „Nor ober richti!“ Sein Publikum soll etwas zum Lachen, zum Weinen und zum Staunen haben. Also, Schluss mit Pendeln. – Er isch iats wieder do.

Laut dem Künstler, handelt es sich bei Sybille Bergs „Viel gut essen“ um das mit Abstand beste Monodrama des Augenblicks. Mit Erlaubnis des Rowohlt-Verlages, von dem er mittlerweile die Rechte für Südtirol erhalten hat, hat Praxenknecht das Stück in Mundart übersetzt und hat dabei, zusammen mit einer phantasievollen Regisseurin, ein Theaterstück im Genre Tragikomödie erarbeitet, mit dem er sich auf direktem Weg, der Südtiroler Bevölkerung vorstellen und sich diese als Publikum erschließen möchte. Es mag sein dass „Viel guat essen“ von den üblichen und beliebten Stücken, die unsere gut 200 Bühnenvereine jährlich mit hunderten Aufführungen und zig Tausenden Besuchern erfolgreich ausrichten, zumindest inhaltlich, ein wenig abweicht, doch sein Anspruch ist es auch, den Leuten etwas zu geben, was es hier so noch nicht gibt.

Art: Tragikomödie
Dauer: 90 Minuten

Regie: Alexandra Wilke
Produzent, Schauspieler, Manager, Promoter und sein eigener Laufbursche: Praxenknecht

Der Zutritt ist nur Mitgliedern vorbehalten.

Im Bild: Praxenknecht 

 

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