Brexit – nur nicht hyperventilieren

Die gute Nachricht für Südtirol, Brexit – nur nicht hyperventilieren

Ein Kommentar von Andreas Varesco

Wahrlich: Wir erleben derzeit ziemlich bewegte Zeiten. Da wäre zum Beispiel das sogenannte Brexit-Votum der Briten. In einem sind sich die politischen Beobachter einig: Von den Wenigsten so erwartet, bedeutet die Mehrheitsentscheidung der Briten ganz gewiss einen Einschnitt in die Entwicklung der EU. Die Briten haben, auch wenn es einige Inselbewohner dereinst bedauern, die Handbremse gezogen und die europäische Erweiterungspolitik nicht nur zum Erliegen gebracht, sondern sogar umgekehrt. Wenn jetzt einige Mitbürger angesichts des Votums der Briten hyperventilieren und Panik schreien, kann ich dem recht wenig abgewinnen. Wir sollten uns endlich daran gewöhnen, dass Volksabstimmungen in einer Demokratie nicht nur notwendig sind, sondern die edelste Form der Volksbeteiligung darstellen. Es ist höchst an der Zeit, dass wir den Bürgern eines Landes zugestehen, selbst über ihre Zukunft zu entscheiden. Was Großbritannien betrifft, sehe ich das Ganze recht pragmatisch: Ein Teil der Briten hat von Beginn an mit der EU und seinen Vorläufern gefremdelt. Wenn Großbritannien nun aus der EU aussteigen will, wird es auch für die Zukunft Mittel und Wege zu einer guten und engen Zusammenarbeit geben. Für die EU selber kann das Brexit-Votum der Anlass dazu sein, die EU bürgernäher zu organisieren. Lasst uns endlich die Verteidigung, die Außen- und Sicherheitspolitik, die Zuwanderungspolitik gemeinsam regeln. Wer jetzt auf die Nationalstaaten bzw. auf den neuen Nationalismus setzt, dem sei gesagt: Die Nationalstaaten haben längst bewiesen, dass sie in einer globalisierten Welt keine Lösungen bieten können. Sie haben versagt und zwar auf ganzer Linie, was ein Blick in die Geschichtsbücher beweist. Der Besuch eines Soldatenfriedhofes reicht aus, um wieder einen klaren Kopf zu kriegen. Was wir brauchen, ist ein Europa der Regionen und der Kulturen, das sich eine gemeinsame Verfassung gibt, die dem christlich-humanistischen-aufklärerischen Erbe Rechnung trägt. Und zum Schluss möchte ich noch anfügen: Möglicherweise werden wir bald die Schotten und Nordiren in der EU begrüßen dürfen. Also, so what?

 

 

 

 

Redazione

Share
Published by
Redazione

Recent Posts

SVP-Obmannschaft: Dieter Steger folgt auf Philipp Achammer

Dieter Steger und Philipp Achammer/c-Oliver Oppitz photography Antonio Tajani/c-Oliver Oppitz photography Waltraud Deeg, Verena Tröger…

31 minuti ago

“La Vita è un Dono”, concerto di beneficenza al Kimm di Maia Bassa a Merano

Il prossimo 24 maggio alle 20:15 presso il Centro Culturale di Maia Bassa – Kimm…

2 ore ago

Jannik Sinner triste rinuncia, seri problemi all’anca

"Non è facile scrivere questo messaggio ma dopo aver parlato di nuovo con i medici…

6 ore ago

Ricordate anche a Bressanone le vittime della strage nazista

Dopo Merano (30 aprile), Lasa (2 maggio), Bolzano 3 maggio delegazioni di ANPI Alto Adige…

7 ore ago

Non nascondiamoci dietro un dito: la questione di genere in Università

Martedì 7 maggio, un libro e uno spettacolo teatrale per ragionare sugli ostacoli che ancora…

8 ore ago

Alto Adige, un’ostetrica per ogni bambina!

Fin dal 1992, il 5 maggio di ogni anno, si celebra la Giornata Internazionale dell’Ostetrica.…

9 ore ago