Wenter weg. Cantore und Marconi dürfen bleiben?

Cristian Kollmann von der Süd-Tiroler Freiheit begrüßt die Aberkennung des Namens Josef Wenter in der Bezeichnung für die Mittelschule in der Meraner Karl-Wolf-Straße. Der Nationalsozialismus, für den Josef Wenter stehe, habe auch über Südtirol nur Unheil gebracht, und dasselbe gelte für den italienischen Faschismus. Dessen Strahlkraft in Südtirol sei jedoch, im Unterschied zum Nationalsozialismus, bis heute ungebrochen. Nicht nur das Siegesdenkmal, Mussolinirelief, die Beinhäuser, die Toponomastik – auch bestimmte italienischsprachige Schulen seien bis heute nach Persönlichkeiten benannt, die für eine menschenverachtende Ideologie stünden und daher denkbar schlechte Vorbilder für Schüler und Lehrer sein könnten.

Als Beispiele nennt Kollmann das Humanistische Gymnasium in Bruneck und die  Landesberufsschule für Handwerk, Industrie und Handel in Meran. Erstere Schule ist nach Antonio Cantore, zweitere nach Guglielmo Marconi benannt. Folgende biographische Details der beiden Persönlichkeiten findet Kollmann bemerkenswert und eigenlastig: „Antonio Cantore war General und steht für Kriegsverbrechen gegen die Türkei im italienisch-türkischen Krieg 1911/12. Mit autoritärer Hand kommandierte Cantore seine Truppen im Ersten Weltkrieg u. a. in den Dolomiten, wo er 1915 unter mysteriösen Umständen den Tod fand. Guglielmo Marconi war – seine Leistungen als Physiker in Ehren – Mitglied des faschistischen Großrates und machte aus seiner Bewunderung für den faschistischen Diktator Benito Mussolini selbst in öffentlichen Reden, die er auch in Trient und Bozen hielt, kein Hehl.“

Kollmann abschließend: „Wenter ist weg, und das ist gut so. Doch was ist mit Cantore und Marconi? Warum sollten diese Namen bleiben dürfen? Nur, weil diese beiden Herren keine Nazis waren und weil von Scheuklappenträgern der eine verklärend als Kriegsheld und der andere als Nobelpreisträger gesehen wird?“

Im Bild: Cristian Kollmann

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