SHB Vorschlag für Bozen: Cadorna Straße in Franz Thaler Straße umbenennen

Der Südtiroler Heimatbund begrüßt den Vorschlag einiger Südtiroler Historiker, die Straße, die in Bozen nach Luigi Cadorna benannt wurde, umzubenennen. In vielen Städten sei das bereits geschehen. Es wäre, so der SHB, ein sehr aussagekräftiger Schritt, die Straße nach dem kürzlich verstorbenen Sarner Widerstandskämpfer Franz Thaler zu benennen.

Luigi Cadorna war ein blutrünstiger General, der viele italienische Soldaten im Ersten Weltkrieg durch seine Befehle in den sicheren Tod schickte. Hannes Obermair, Leiter des Bozner Stadtarchivs, möchte einen neuern Namen für die Straße. Er stellt sich dafür eine wichtige Frau oder jenen eines Pazifisten vor, so SHB-Obmann Lang.

Der SHB ist sich bewusst, wie viele bürokratische Probleme eine Änderung einer Straßenbezeichnung für die Anrainer bedeutet. Sie müsste deshalb so unkompliziert wie nur möglich und ohne Kosten für die Betroffenen durchgezogen werden.

Der italienische Historiker Andrea Di Michele ist auch der gleichen Meinung. Natürlich müsste man auch andere Straßen mit nationalistischem Hintergrund umtaufen. Falls Luigi Cadorna „seine Straße“ verliere, was passiert mit der Giuliani-Straße, die nach dem Priester im Abessinien-Feldzug benannt wurde, oder mit der Amba-Alagi-Straße?

Vor einigen Tagen ist im Sarntal Franz Thaler verstorben. Der einfache Handwerker lehnte es aus innerer, christlicher Überzeugung ab, in den Krieg zu ziehen. Er versteckte sich in den Bergen. Als seine Familie bedroht wurde, stellte er sich. Dies war ein sehr mutiger Schritt. Denn er wusste, was ihn vor dem Kriegsgericht erwartete. Zu 10 Jahren Haft in einem Konzentrationslager verurteilt, kehrte er 1945 als seelisch und körperlich zerschundener Mensch zurück.

Franz Thaler ist bereits Ehrenbürger der Stadt Bozen und wurde 2012 zur „politischen Persönlichkeit des Jahres“ ernannt. Sein Weg war auch nach seiner Heimkehr still und einfach, nur mit seinen Vorträgen und seinem Buch „Unvergessen“ versuchte er, die Menschen vor menschenverachtende Diktaturen zu warnen.

Eine Straße, die den Namen eines blutrünstigen Generals und Militaristen trägt, mit dem Namen eines Pazifisten und Widerstandskämpfers zu ersetzen, wäre für Bozen ein mutiger Schritt und ein wesentlicher Beitrag für das friedliche Zusammenleben in der Stadt, so der Südtiroler Heimatbund abschließend.

 

 

Redazione

Share
Published by
Redazione

Recent Posts

È una questione di civiltà, libertà, rispetto

La SGBCISL nella giornata internazionale contro l’omofobia, la bifobia e la transfobia del 17 maggio…

16 minuti ago

Firmato l’accordo sui tirocini tra Provincia e Università di Innsbruck

Gli studenti dell'Università “Leopold Franzens” di Innsbruck potranno continuare a svolgere il tirocinio curricolare nell'Amministrazione…

3 ore ago

Studente della Scuola alberghiera Ritz vince la Combiguru challenge

Samuel Gerardo Triano allievo della classe quarta – caratterizzazione enogastronomia dell’Alto Adige/Südtirol – della Scuola professionale…

6 ore ago

“Women in Art – Artiste a Merano” a Palais Mamming Musueum

In occasione della Giornata Internazionale dei Musei domenica 19 maggio 2024 a Palais Mamming verranno…

18 ore ago

Gennaccaro incontra la Consigliera di Parità Brigitte Hofer, “Tematiche importanti. No al mobbing, no alle discriminazioni”.

Questa mattina la Consigliera di Parità Brigitte Hofer ha fatto visita al vicepresidente del Consiglio provinciale di Bolzano…

19 ore ago

A 15 aziende il Premio Economia Alto Adige 2024

Questa mattina, presso il salone d’onore del Palazzo Mercantile, il Presidente della Provincia autonoma di…

20 ore ago