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SHB Vorschlag für Bozen: Cadorna Straße in Franz Thaler Straße umbenennen2 min read

31 Ottobre 2015 2 min read

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SHB Vorschlag für Bozen: Cadorna Straße in Franz Thaler Straße umbenennen2 min read

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Der Südtiroler Heimatbund begrüßt den Vorschlag einiger Südtiroler Historiker, die Straße, die in Bozen nach Luigi Cadorna benannt wurde, umzubenennen. In vielen Städten sei das bereits geschehen. Es wäre, so der SHB, ein sehr aussagekräftiger Schritt, die Straße nach dem kürzlich verstorbenen Sarner Widerstandskämpfer Franz Thaler zu benennen.

Luigi Cadorna war ein blutrünstiger General, der viele italienische Soldaten im Ersten Weltkrieg durch seine Befehle in den sicheren Tod schickte. Hannes Obermair, Leiter des Bozner Stadtarchivs, möchte einen neuern Namen für die Straße. Er stellt sich dafür eine wichtige Frau oder jenen eines Pazifisten vor, so SHB-Obmann Lang.

Der SHB ist sich bewusst, wie viele bürokratische Probleme eine Änderung einer Straßenbezeichnung für die Anrainer bedeutet. Sie müsste deshalb so unkompliziert wie nur möglich und ohne Kosten für die Betroffenen durchgezogen werden.

Der italienische Historiker Andrea Di Michele ist auch der gleichen Meinung. Natürlich müsste man auch andere Straßen mit nationalistischem Hintergrund umtaufen. Falls Luigi Cadorna „seine Straße“ verliere, was passiert mit der Giuliani-Straße, die nach dem Priester im Abessinien-Feldzug benannt wurde, oder mit der Amba-Alagi-Straße?

Vor einigen Tagen ist im Sarntal Franz Thaler verstorben. Der einfache Handwerker lehnte es aus innerer, christlicher Überzeugung ab, in den Krieg zu ziehen. Er versteckte sich in den Bergen. Als seine Familie bedroht wurde, stellte er sich. Dies war ein sehr mutiger Schritt. Denn er wusste, was ihn vor dem Kriegsgericht erwartete. Zu 10 Jahren Haft in einem Konzentrationslager verurteilt, kehrte er 1945 als seelisch und körperlich zerschundener Mensch zurück.

Franz Thaler ist bereits Ehrenbürger der Stadt Bozen und wurde 2012 zur „politischen Persönlichkeit des Jahres“ ernannt. Sein Weg war auch nach seiner Heimkehr still und einfach, nur mit seinen Vorträgen und seinem Buch „Unvergessen“ versuchte er, die Menschen vor menschenverachtende Diktaturen zu warnen.

Eine Straße, die den Namen eines blutrünstigen Generals und Militaristen trägt, mit dem Namen eines Pazifisten und Widerstandskämpfers zu ersetzen, wäre für Bozen ein mutiger Schritt und ein wesentlicher Beitrag für das friedliche Zusammenleben in der Stadt, so der Südtiroler Heimatbund abschließend.