„FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache“ im Sommergespräch

Der FPÖ-Chef fühlt sich zum Kanzler qualifiziert, da er „alle Kehrseiten des Lebens erlebt“ hat, wie er im ORF-Sommergespräch betonte, so die Tiroler Tageszeitung.

Mit dem Hinweis, dass „niemand vor mir Angst haben braucht“ eröffnete FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache gestern das ORF-Sommergespräch. Er zeigte sich recht moderat in der Migrations-oder EU-Frage, griff aber, wie gewohnt, immer wieder die Regierung scharf an und forderte Neuwahlen. Der FPÖ-Chef unterstrich auch den Wunsch, in der nächsten Regierung vertreten zu sein.
Er selbst fühlt sich zum Kanzler qualifiziert, weil er, als Sohn einer Alleinerzieherin „alle Kehrseiten des Lebens erlebt“, eine Berufsausbildung absolviert und erfolgreich in der Privatwirtschaft tätig gewesen ist, mit einem Kleinunternehmen als Zahntechniker. Wichtig ist auch die „menschliche Komponente“, die soziale Kompetenz, „dass man versteht, wo die Sorgen der Menschen liegen, so der FPÖ-Chef.“.
Darauf angesprochen, dass die FPÖ zwar in manchen Umfragen derzeit Erste ist, aber keine andere Partei mit ihr eine Koalition bilden würde, forderte er „die anderen“ auf, „sich zu bewegen“ und die Ausgrenzung zu beenden. SPÖ und ÖVP hielt er mehrfach vor, zwar seit Jahren Wahlverlierer zu sein, aber trotzdem ihre Koalition immer weiter fortzusetzen.
Vergleichsweise moderat äußerte sich Strache auch zum Thema Zuwanderung und Integration. „Ich mache nicht Politik gegen Ausländer, sondern Politik für Menschen“, so sagte er. Wobei man „differenzieren“ muss zwischen den Menschen, „die hier eine positive Integration vollzogen haben“ („ein anständiger Charakter ist keine Frage von Herkunft oder Kultur“) und denen, die nicht bereit sind, sich zu integrieren. Er verwies auf die „radikalen Islamisten“, wo die FPÖ schon lange auf Probleme hingewiesen hat und dafür kritisiert worden ist. Das Problem ist die „undifferenzierte Massenzuwanderung“ der vergangenen Jahre und dass ein Teil der Zugewanderten nicht bereit gewesen ist, sich zu integrieren.

In Sachen EU beteuerte Strache, die FPÖ macht „keine europafeindliche Politik“, sie ist durchaus für die EU, aber für eine „förderale EU, nicht für eine zentristische“. Einen EU-Austritt hat die FPÖ nie verlangt, nur Nachverhandlungen, weil Österreich nicht „permanenter Nettozahler“ sein sollte.

Sehr optimistisch zeigte sich Strache zu den bevorstehenden Landtagswahlen: In Vorarlberg hat die FPÖ die Chance, ihr 2009 erreichtes „historisches“ Ergebnis noch einmal zu überspringen und beizutragen, dass die ÖVP die Absolute verliert. In der Steiermark sieht er für die Blauen die Chance, „Kopf an Kopf“ mit den Regierungsparteien SPÖ und ÖVP abzuschneiden. Und in Wien wird vielleicht gar „das Unmögliche möglich“ und die FPÖ stärkste Kraft.

Claudia von Dzerzawa

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