Der Künstler Hannes Egger hat für ein Kunstprojekt Erde aus Perzemysl in Polen geholt, Tageszeitung Online. In der ehemaligen gallizischen Stadt kämpften im Ersten Weltkrieg zahlreiche Südtiroler für das Habsburgerreich. Mit der Erde will er als Zeichen der Erinnerung einen Kartoffelacker anlegen.

Die Performance TERRA wurde vom Künstler Hannes Egger erarbeitet. Sie fokussiert vor allem jene Ereignisse des Ersten Weltkrieges die sich zwischen 1914 und 1917 in Galizien abspielten, als zahlreiche Tiroler Soldaten für das Habsburger Reich an der Front kämpften. Der Landstreifen Galizien, der heute teilweise in Polen, teilweise in der Ukraine liegt, gehörte während des Weltkonfliktes zum Kaisertum Österreich und entwickelte sich während der Kriegsjahre zu einem großen Schlachtfeld auf dem hunderttausende Soldaten ihr Leben verloren.

Egger hat im April 2014 eine Reise zu den ehemaligen Schlachtfeldern um die Festung Przemyśl unternommen. Dort hat er Erde eingesammelt und auf einen Lastwagen von Polen über die Slowakei, Tschechien und Österreich nach Südtirol gebracht. Die Reise wurde von der Filmemacherin Elisa Nicoli dokumentiert und endete in der Festung Franzensfeste, wo der Künstler den Erdhaufen abgeladen hat, um einen Kartoffelacker anzulegen. Dieses Feld wird dann über vier Jahre mit Kartoffeln aus ganz Europa bestellt. Die symbolträchtige Zeitspanne von vier Jahren soll an die Kriegsjahre erinnern, die Kartoffeln stehen hingegen für die eingeschränkte Diät, die der Krieg der Bevölkerung auf zwängte. Die Ernte der Erdäpfel im Oktober wird wie ein Fest inszeniert, bei dem vor allem das Thema „LEBEN“ im Mittelpunkt steht.

Das Projekt 72 Stunden ohne Kompromiss ist die größte Jugendsozialaktion Südtirols, die von der Caritas ins Leben gerufen. Sie wird zwischen dem 23. und dem 26. April ausgetragen. Verschiedene Jugendgruppen starten in ganz Südtirol und dem Trentino zum gleichen Zeitpunkt Aktionen und haben genau 72 Stunden Zeit ein konkretes Projekt umzusetzen. Die Jugendlichen erfahren erst im letzten Moment, wohin sie geschickt werden und welche Aufgabe sie erwartet. Da sich dieses Jahr zum ersten Mal auch kulturelle Institutionen an der Initiative beteiligen dürfen, lädt die Franzensfeste eine Jugendgruppe in das Bollwerk ein, damit diese, gemeinsam mit dem Künstler Hannes Egger, das Projekt Terra umsetzt.

Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, den Jugendlichen eine museale Struktur aus einem anderen Blickwinkel zu präsentieren und sie auch mal hinter die Kulissen schauen zu lassen. Die inhaltliche Konfrontation mit dem Kunstprojekt sowie die Umsetzung desselben, erlaubt es den Jugendlichen einen fundierten Einblick in ein Kulturprojekt zu erlangen an dem sie sich selbst beteiligen dürfen. Ein weiterer, wichtiger Bestandteil der Initiative ist die Erstellung eines Vermittlungsformates, bei dem es vor allem darum geht, den Besucherinnen und Besuchern die künstlerische Perfomance und die Umsetzung des Projektes so attraktiv als möglich zu präsentieren. Hierbei wird der Phantasie der Jugendlichen keine Grenzen gesetzt.

Das Projekt wird von Südtirols Katholischer Jugend, dem Südtiroler Jugendring, Pastorale Giovanile Diocesana und der young Caritas mitgetragen.

Claudia von Dzerzawa

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