Mit einem gemeinsamen Begehrensantrag, der heute im Südtiroler Landtag mit klarer Mehrheit angenommen wurde, soll ein nächster, richtungsweisender Schritt bei der kontrollierten Entnahme von verhaltensauffälligen Wölfen gemacht werden. Davon sind der SVP-Abgeordnete und Mitunterzeichner Franz Locher, SVP-Fraktionssprecherin Magdalena Amhof und der Erstunterzeichner und Enzian-Abgeordnete Josef Unterholzner überzeugt.
„Das gemeinsame Vorgehen bei diesem emotionsgeladenen Thema hat Früchte getragen und sich in einem eindeutigen Abstimmungsergebnis geäußert. Es geht uns um die Sache und um die Absicht, parteiübergreifend und im Konsens endlich einen weiteren, konkreten Schritt zu setzen und mit der italienischen Regierung an einer rechtlichen Grundlage zu arbeiten, die es uns ermöglicht, im Bedarfsfall zum Schutz des Menschen und der Nutztiere auf den Weiden eingreifen zu können“, stimmen Locher, Amhof und Unterholzner überein. Zu den weiteren Mitunterzeichnern des Begehrensantrages gehören die SVP-Abgeordneten Manfred Vallazza und Paula Bacher sowie die beiden Freiheitlichen Andreas Leiter Reber und Ulli Mair. Die Grundlage für den Antrag hat eine Petition der Südtiroler Bauernjugend geliefert, die im Herbst 2022 allen Abgeordneten im Landtag übergeben wurde, sowie einige Aussagen des neuen italienischen Landwirtschaftsministers Francesco Lollobrigida, der sich bei einem Besuch in Bozen klar auf die Seite der Tierhalter gestellt und eine Lösung der Wolfsproblematik angedeutet hat.
Locher, Amhof und Unterholzner gehen davon aus, dass nach Übergabe des Begehrensantrages an die zuständigen Stellen in Rom die Bemühungen von beiden Seiten dahingehend sein werden, eine Rechtssicherheit bei der kontrollierten Entnahme von verhaltensauffälligen Wölfen zu schaffen. „Künftig muss eine schnelle und unbürokratische Entnahme möglich sein. Angesichts der steigenden Anzahl von Wolfsrissen in den vergangenen Jahren und der zunehmenden Annäherung von einzelnen Tieren an Wohnsiedlungen müssen wir für den Bedarfsfall gerüstet sein.“ Der Begehrensantrag geht sogar noch etwas weiter und fordert auch eine einheitliche Gangart für die Regulierung von Großraubwildtieren für den gesamten Alpenraum.
Der exponentielle Anstieg der Wolfspopulation der vergangenen Jahre hat in Südtirol zu einer beunruhigenden Entwicklung geführt, die Zeiten, als der Schutzstatus des Wolfs noch eine Notwendigkeit war, sind längst vorbei. „Der Wolf ist nicht mehr vom Aussterben bedroht, im Gegenteil. Es muss wieder ein Gleichgewicht hergestellt werden, um eine sorgenfreie Landwirtschaft und Tierzucht zu ermöglichen“, stellen die drei Landtagsabgeordneten klar. Nur ein einheitliches, zukunftsfähiges Wolfsmanagement und die längst überfällige Senkung des Schutzstatus des Wolfs könne eine weiterhin zukunftsfähige Weidetierhaltung und die Gewährleistung eines sicheren Lebens- und Erholungsraumen für die Bevölkerung garantieren, so Locher, Amhof und Unterholzner.
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