Eine neue Fahne flattert im Oberwind auf der Terrasse des Bunkers 23. Gehisst hat sie Othmar Prenner, seit kurzem Besitzer des Bunkers. Zusammengenäht ist sie aus Kleidungsstücken jener Menschen, die sich gemeinsam mit Othmar Prenner rund um den Erhalt des Bunkers als Ort der Freiheit und der Kunst eingesetzt haben. Sie ist ein deutliches Zeichen für das kreative Miteinander – und ein von weitem sichtbares Symbol des Friedens, in das sich der Betonbau verwandelt hat. „Frieden schaffen“, sagt Othmar Prenner, „beginnt hier, im Kleinen. Im täglichen Miteinander, in der Toleranz für die Mitmenschen. Akzeptanz für und Freundlichkeit mit anderen; auch eigene Haltung: es kommt auf uns an, wie wir mit unserem Gegenüber umgehen. Die aktuelle Lage zeigt uns, wie wichtig Frieden schaffen ist“.

Benny von Spinn war von den beiden Arbeiten von Othmar Prenner begeistert; „Give Peace a Chance“, welches die Tonfrequenz des gleichnamigen Liedes von John Lennon als Brüstung der Friedensplattform wiedergibt und von dem aus dem Beton herausragenden Campingswagen. Der Bunker 23 wurde unter Benny von Spinn vom Militärbau zum Friedensdenkmal – und zum Kultobjekt; die spektakuläre Aussicht aus dem Campingwagen, der Panoramablick über das Tal von der Friedensplattform mit sich drehenden Sesseln eines ehemaligen Skiliftes, die kleine Bibliothek und Ruhekammer, Kunst an den Innenwänden, Obstbäume, Kräuter, das Veredeln der Bunkerartischocken, eine kleine Rebanlage und die Bunkerkatzen Raffi und Zecco inklusive. Von der „Linea non mi fido“, wie der ehemalige Teil des Alpenwalls genannt wird, kommt es zur „Linea dell’Arte“. Diese Linie, die sich im Engadin bereits etabliert hat – von der Fundaziun Not Vital im Schloss Tarasp, der Fundaziun Nairs in Scoul, dem Muzeum Susch, dem Hotel Castell in Zuoz, bis hin zu den internationalen Galerien im Oberengadin – plant Othmar Prenner über die in Schlanders ansässige Basis Vinschgau, ein Social Activation Hub, bis hin zur Landeshauptstadt der Autonomen Provinz Südtirol auszudehnen.

Eine Kunstausstellung im Jahr schwebt Othmar Prenner vor. Ein experimenteller Kunstgarten soll entstehen, worin sich Kunst und Natur gleichermaßen begegnen werden. Er denkt an Arbeiten, die außerhalb der Bunkermauern ganzjährig zu sehen sein werden; eingebettet in einen Garten, der kulinarischen und visuellen Genuss verheißt. Auch musikalische Köstlichkeiten kann er sich in der Zukunft des Bunkers vorstellen, wobei der Fokus auf klein und fein gesetzt werden wird. „Die Möglichkeit, den Bunker für kreative Projekte kurzfristig zu mieten, könnte Teil des neuen Bunkerlebens werden – der Bunker 23 wird weiterhin ein Ort für die Menschen im Tal bleiben. Benny von Spinn hat ein großes Projekt begonnen, das dem Frieden, der Freiheit und der Kreativität gewidmet ist. In diesem Sinne wird der Bunker weitergeführt werden. Ein Projekt, das zur Kulturregion Vinschgau bestens passt“. Der Künstler ist dem einzigartigen Ort seit etlichen Jahren verbunden: „Der herausragende Campingwagen und die Brüstung der Friedensplattform, beide gehören mit zu den schönsten Arbeiten, die ich im öffentlichen Raum gestaltet habe“.

Im Bild: Othmar Prenner/c-Katharina Hohenstein

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