DSG-Fachtagung: Freiwillige brauchen Freiräume, Planbarkeit und Nachhaltigkeit

Auf einer Fachtagung des Dachverbandes zur Qualität in der Freiwilligenarbeit wurde gestern in Bozen über aktuelle und künftige Herausforderungen im Ehrenamt diskutiert. Die Stärke der Freiwilligen ist es, spontan und unbürokratisch auf neue Bedürfnisse zu reagieren. Diese Freiräume müssen garantiert bleiben. Langfristig braucht es jedoch gleichzeitig noch mehr organisatorische und wissenschaftliche Begleitung.

Der Dachverband für Soziales und Gesundheit hat am 9. September im Pastoralzentrum Bozen die Tagung “Qualität in der Freiwilligenarbeit“ veranstaltet. Es ging um aktuelle und absehbare Veränderungen im Ehrenamt und in der Freiwilligenarbeit, sowie um die Fähigkeit, sich dem Wandel zu stellen.

„Auf Krisen schnell und unbürokratisch zu reagieren, Lösungen und Hilfe immer wieder neu zu erfinden ist seit jeher die große Stärke des Ehrenamts und der Freiwilligenorganisationen. Dies liegt in ihrer DNA“, so Dachverband-Präsident Wolfgang Obwexer. Damit trage man wesentlich dazu bei, dass die Lebensqualität in Südtirol hoch ist und sich die Menschen im Großen und Ganzen wohl und sicher fühlen können. Das zeige sich auch in der Corona-Pandemie.

„Freiwillige helfen mit enormem Einsatz, die Pandemie zu bewältigen. Viele Dienste und Hilfsangebote wurden umorganisiert, oder sie entstanden ganz neu. Andererseits mussten viele Vereine ihre Tätigkeiten aussetzen. Diese Krise ist aber nicht die erste, die wir dank des unermüdlichen Einsatzes vieler Freiwilligen überstehen werden“, zeigte sich Simonetta Terzariol, Leiterin der Dienststelle Freiwilligenarbeit im Dachverband überzeugt.

„Es zeigt sich, dass Solidarität und die bestehenden Netzwerke im ganzen Land verlässlich funktionieren. Damit das so bleibt, braucht es aber Unterstützung und gute Rahmenbedingungen. Freiwilligenarbeit ist heute lange nicht mehr so einfach und unbekümmert zu organisieren, wie es vielleicht früher einmal der Fall war. Die Verwaltung wird immer aufwändiger“, betonte Dachverband-Präsident Obwexer. Mit Blick auf den anwesenden Landeshauptmann deponierte er den Wunsch nach einer Kompetenzstelle, die das Freiwilligenwesen wissenschaftlich begleitet: „Es braucht Freiräume für Spontanität, aber auch Planbarkeit und Nachhaltigkeit“, so Obwexer. Durch wissenschaftliche Begleitung und Forschung sind Daten und Fakten kontinuierlich und umfassend zu erheben.

„Viel vom Leben in Südtirol, spielt sich in der Freiwilligenarbeit ab“, sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher: „Wir setzen als Landesregierung auf eine Politik der Nachhaltigkeit. Es braucht einen neuen gesellschaftlichen Ansatz, der das Miteinander in den Mittelpunkt stellt. Das findet in der Freiwilligenarbeit beispielhaft bereits jetzt jeden Tag statt. Damit Freiwilligenarbeit gut funktionieren kann, braucht es ein gutes organisatorisches Fundament. Wir setzen klar auf Qualität in der Freiwilligenarbeit“, zeigte sich der Landeshauptmann fest davon überzeugt, dass es in Zukunft auch für die Freiwilligenarbeit Forschung und wissenschaftliche Begleitung geben soll. Für die Umsetzung seien noch die geeigneten Wege zu suchen.

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