Amhof: „Solidaritätsbekundungen allein lösen das Problem der Ungleichbehandlung nicht!“

Der Bericht über die geschlechterspezifischen Ergebnisse am Südtiroler Arbeitsmarkt, verfasst vom AFI und der Gleichstellungsrätin Michaela Morandini, analysiert die Situation in 156 Südtiroler Großunternehmen. Die Ergebnisse untermauern: Zwischen den Geschlechtern gibt es immer noch Ungleichbehandlungen. „Ungleichheiten, die zwar erkannt wurden, die sich allerdings nicht zu ändern scheinen, weshalb ich mich der Gleichstellungsrätin anschließe: Wir brauchen dringend einen Kulturwandel am Arbeitsplatz, der direkte und indirekte Diskriminierung unterbindet“, betont SVP-Arbeitnehmerchefin Magdalena Amhof.

Leider, stellt Amhof fest, zeigten die Resultate des Berichtes weder eine Überraschung auf, noch förderten sie im Wesentlichen etwas Neues zu Tage – sie würden vielmehr das bestätigen, was sich nunmehr seit Jahren bedauerlicherweise abzeichnet: Die Ungleichbehandlung der Frau am Arbeitsplatz. „Ergebnisse darüber werden zwar immer von sehr vielen Solidaritätsbekundungen und von Verurteilungen der Umstände begleitet; am realen Problem der Ungleichbehandlung hat sich allerdings nur sehr wenig geändert. Ich habe den Eindruck, dass solche Ergebnisse mittlerweile fast schon nur mehr mit Mühe kaschierter Gleichgültigkeit quittiert werden“, bedauert Amhof und meint weiter: „Die Einsicht, dass wir hier ein Problem haben und die Solidaritätsbekundungen sowie der Verweis auf die formale Gleichstellung sind zwar schön und gut – sie beeinflussen allerdings nicht die ungleiche Entlohnungssituation und die ungleichen Karrieremöglichkeiten zwischen den Geschlechtern, prekäre Arbeitsplätze, ein verfahrenes, gesellschaftliches Rollenbild oder eine daraus folgende mangelhafte Altersvorhersorge.“

Die ArbeitnehmerInnenvorsitzende gibt zu bedenken, dass es ein wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Irrsinn sei, wenn das große Potential, welches Frauen für die Gesellschaft mitbringen, entweder nicht als solches wahrgenommen oder nur unzureichend honoriert wird. Amhof: „Das vergangene Jahr und die Krise haben mehr als deutlich gemacht, wie bedeutend sogenannte ‚systemrelevante Berufe‘ sind. Es sind vor allem Frauen, die hier ihre Frau standen bzw. stehen. Die aktuelle Krise ist allerdings nur ein Vorgeschmack auf weitere tiefgreifende Krisen, wie beispielsweise die demografische Entwicklung. Ich frage mich ernsthaft, ob wir es uns als Gesellschaft noch leisten können, die Ressource Frau und deren Potentiale zu marginalisieren“. Amhof appelliert an Gesellschaft, Sozialpartner und politische Verantwortungsträger: „Gehen wir’s endlich an und schaffen wir die Rahmenbedingungen für die längst fällige Gleichstellung von Frau und Mann am Arbeitsplatz!“

Im Bild: Magdalena Amhof

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