Gemeinnützige Organisationen deponieren Anliegen bei Landesrat Widmann

Ein Beirat soll die Mitsprache von Patienten im Gesundheitswesen sichern, fordern die gemeinnützigen Organisationen im Dachverband für Soziales und Gesundheit. Weiteres Thema eines Treffens mit Landesrat Widmann war der Covid-19-Notstand. Die Gesundheitsleistungen müssten gewährleistet bleiben. Außerdem soll das Personal und die Ehrenamtlichen des dritten Sektors als prioritäre Gruppe in den Impfplan aufgenommen werden.

Schon länger ist der Gesundheitslandesrat mit den Patientenorganisationen im Dachverband für Soziales und Gesundheit im engen Dialog. Gestern Abend, Donnerstag, 28. Jänner 2021, gab es in einer Videokonferenz wieder einen regen Austausch. Dabei deponierten die 25 teilnehmenden Vertreter/innen gemeinnütziger Organisationen des Dachverbands bei Landesrat Thomas Widmann verschiedene Anliegen und schilderten praktische Probleme im Alltag vieler Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen und Lösungsvorschläge um deren Leben zu erleichtern. Unisono betonten Landesrat Widmann und Dachverband-Präsident Wolfgang Obwexer die Wichtigkeit des regelmäßigen Austauschs. „Für mich sind diese Rückmeldungen aus erster Quelle enorm hilfreich“, sagte Widmann und kündigte weitere Treffen an. Dachverband-Präsident Obwexer will sogar noch einen Schritt weitergehen: „Wir möchten die Mitsprache institutionalisieren und regen die formelle Gründung eines permanenten Beirates an, wo Gesundheitspolitik auf breiter Ebene diskutiert wird und Verbesserungsvorschläge direkt einfließen können, damit die Mitbestimmung der Betroffenen bei der Planung und Programmierung der Gesundheitsdienste gesichert ist.“

Ein großes Gesprächsthema war natürlich die Covid-19-Pandemie, die das Gesundheitswesen seit einem Jahr auf eine harte Probe stellt. Die Auswirkungen sind auch gravierend für Patient/innen, die nicht an Covid-19 erkrankt sind. „Es ist für alle eine schwierige Zeit“, sagte Dachverband-Präsident Wolfgang Obwexer: „jedoch muss die Kontinuität in der Gesundheitsversorgung auch trotz des Covid-19-Notstands gewährleistet bleiben. Besonders betroffen sind Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Menschen mit Behinderungen, die schon lange auf viele Fachvisiten und dringend nötige Therapien und Eingriffe warten. Wir hoffen, dass die Normalversorgung rasch wieder aufgenommen wird und die Wartelisten nicht länger werden.“

Zur Sprache kam auch die Covid-19-Impfung. „Mitarbeiter/innen und Ehrenamtliche des dritten Sektors, die in direktem Kontakt mit Patienten sind müssen als prioritäre Gruppe in den Impfplan aufgenommen werden“, forderte Obwexer: „Es geht dabei um den Schutz sowohl der Betreuten als auch der Helfer, denn jeden Tag werden vielen Hilfen und Dienstleistungen von gemeinnützigen Organisationen für die Bürger in unserem Land durchgeführt, wo die Helfer natürlich zwangsläufig in Kontakt mit vielen Menschen sind.“

Zudem betonten die Vertreter/innen der Patientenorganisationen, dass das Land noch mehr in die Ausbildung des Fachpersonals im Gesundheits- und Sozialwesen investieren müsse. Der Bedarf an Fachkräften ist groß. Als weitere wichtige Anliegen nannten die Patientenvertreter/innen die Umsetzung der persönlichen Betreuungspfade, also die individuell abgestimmte Gesundheitsbegleitung und die Umsetzung der staatlichen Bestimmungen zu den Autismus-Spektrum-Störungen auf Landesebene.

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