Bozen – Wie geht es weiter mit dem Tourismus und welche Erwartungen und Bedürfnisse haben die Gäste der Zukunft? Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt der Online-Fachtagung „Der Tourismus durchlebt einen radikalen Wandel. Perspektiven für die Zeit nach Corona“, welche von der Hoteliers- und Gastwirtejugend (HGJ) und dem Center for Advanced Studies von Eurac Research organisiert wurde. Im Zuge der Fachtagung wurden auch die Ergebnisse der Studie „Wie sieht die Zukunft des Reisens aus?“ vorgestellt.
Der Tourismus durchlebt derzeit einen radikalen Wandel. Die internationalen Ankünfte in Europa sind bis August dieses Jahres um fast 70 Prozent eingebrochen. Die Art und Weise, wie wir Urlaub machen, wie und wohin wir reisen, wird sich in Zukunft maßgeblich verändern. „Bereits vor der Corona-Pandemie konnte man Zeichen des Wandels im Tourismus erkennen. Abgesehen vom Tourismus-Boom weltweit und den zunehmend differenzierten Gästesegmenten wurde vor allem einem Prinzip immer größere Bedeutung beigemessen, nämlich der Nachhaltigkeit“, sagte HGJ-Obmann Hannes Gamper. Das verstärkte Bewusstsein der Menschen für die Umwelt und die hohe Frequenz der Thematik, bedingt durch den Klimawandel, sei deshalb prägend und werde das Verhalten verändern. In dieselbe Kerbe schlug auch Manfred Pinzger, Präsident des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV). „Andere Werte und Sehnsüchte werden in den Vordergrund rücken. Was jedoch bleiben wird, ist die Lust zu reisen und die Sehnsucht der Menschen nach einer Auszeit“, betonte er.
Die Corona-Pandemie hat das Center for Advanced Studies von Eurac Research in Zusammenarbeit mit der HGJ zum Anlass genommen, eine nicht repräsentative Befragung unter den Schülerinnen und Schülern der Landeshotelfachschulen Meran und Bruneck durchzuführen. Ziel war es, ein Stimmungsbild einzuholen und zu erfahren, welche Einschätzungen die junge Generation der Tourismusbranche zum Thema Reisen im Jahr 2050 vertritt. Die Ergebnisse, welche von Harald Pechlaner, Leiter des Center for Advanced Studies, und Felix Windegger, Forscher im Bereich der ökologischen Ökonomie, vorgestellt wurden, zeigen, dass die Jugend ein sehr starkes Bewusstsein für Umwelt- und Klimafragen hat und die ökologische Nachhaltigkeit ihrer Meinung nach eine noch größere Rolle für die Zukunft des Tourismus spielen wird. Als Reisende im Jahr 2050 zeigen sich die allermeisten interessiert, die lokale Kultur und einheimische Bevölkerung kennenzulernen und zu erleben, wobei verantwortungsvolles Reisen sowie Respekt und Demut vor der bereisten Region und Kultur hervorgehoben wurden.
Harald Pechlaner betonte, dass sich aus den Ergebnissen der Studie vier zentrale Anliegen ableiten lassen: die Vereinbarkeit des Reisens mit ökologischer Nachhaltigkeit, der Fokus auf menschliche Begegnungen und Beziehungen, die Suche nach authentischen Erfahrungen sowie die Stärkung sozialer Nachhaltigkeit und Verantwortung. „Die Corona-Pandemie hat die Bedeutung dieser Themen für die Zukunft des Tourismus sicherlich verdeutlicht und das gesellschaftliche Bewusstsein dafür geschärft“, sagte Pechlaner.
Dass es einen nachhaltigen und entwicklungsfreundlichen Tourismus brauche, forderte Leonie Bremer, Klimaschutzaktivistin und Pressesprecherin von Fridays for Future Deutschland. Sie nahm ebenso an der Online-Fachtagung teil, stellte dabei die Anliegen von Fridays for Future vor und forderte einmal mehr, dass die Politik klimafreundliches Reisen ermöglichen und die nötige Infrastruktur dafür schaffen müsse.
Die Corona-Pandemie hat vor Augen geführt, dass Dinge nicht mehr wie gewohnt funktionieren. Das gelte auch für den Tourismus, ist Harry Gatterer, Geschäftsführer des Zukunftsinstituts in Frankfurt, überzeugt. „Weitermachen wie bisher wäre fatal. Zukunftsrelevant ist die Resonanz. Dabei geht es vor allem darum, mit Menschen in Beziehungen zu treten“, sagte Gatterer.
Harry Gatterer, Brigitte Zelger vom Hotel „Pfösl“ in Deutschnofen, Johanna Huber vom Hotel Restaurant „Pacher“ in Neustift, Moritz Oberhofer, Schülervertreter der Landeshotelfachschule Bruneck, und Zeno Oberkofler von der Fridays for Future-Bewegung Südtirol waren sich in der abschließenden Diskussionsrunde einig, dass die Corona-Pandemie einen Denkanstoß in Richtung Nachhaltigkeit gegeben hat. In Zukunft gelte es, verstärkt auf die Wünsche und Bedürfnisse der Gäste einzugehen. Es müsse vermehrt auf Qualität gesetzt und die Begegnung zwischen Gastgeber und Gast neu ausgerichtet werden.
Im Bild: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Diskussionsrunde im Rahmen der Online-Fachtagung von Eurac Research und der Hoteliers- und Gastwirtejugend (HGJ).
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