Kein Südtirol ohne Ehrenamt

Der 5. Dezember ist Tag des Ehrenamts. Die Südtiroler HochschülerInnenschaft (sh.asus) denkt aus diesem Anlass an die vielen jungen Ehrenamtlichen, welche mit ihrem Enthusiasmus, ihrer Kreativität und ihrer Zeit die Tradition des Ehrenamts aufrechterhalten und somit für die Zukunft sichern. Matthias von Wenzl, Vorsitzender der sh.asus, misst dem Ehrenamt eine hohe Bedeutung zu: „Der freiwillige Einsatz zum Wohle der Mitbürger, die gegenseitige Hilfe in der Bevölkerung – das sind Kernpunkte des typisch Tiroler, Südtiroler Gesellschaftssystems. Es sind uralte Stützen, auf denen unser gemeinschaftliches Leben beruht und die auch jene Lebensqualität ausmachen, für die wir unser Land oft rühmen.“ Im Laufe der letzten Jahrzehnte habe sich, so von Wenzl, der Begriff des Ehrenamts erweitert und umfasse nun nicht mehr nur die Tätigkeit in klassischen, traditionellen Institutionen des dörflichen Lebens: „Auch in der Studierendenvertretung sind viele junge Menschen ehrenamtlich aktiv und versuchen, für ihre Kollegen konkret etwas weiter zu bringen, mit positiven Effekten auch auf andere Teile der Bevölkerung.“ Gerade in der Coronakrise habe sich das gezeigt. Man müsse aber auch an neue Formen des solidarischen Einsatzes für kollektive Interessen denken, z.B. Klima-Aktivismus.

Der sh.asus-Vizevorsitzende Julian Nikolaus Rensi unterstreicht, dass die Förderung des Ehrenamtes von politischer Seite besonders in der gegenwärtigen Situation wichtig ist: „In einer Wirtschaftsordnung, die noch immer vor allem Ellbogen-Denken und Übervorteilung seines Nächsten prämiert, ist das Ehrenamt eine mächtige Waffe gegen Egoismus und Relativismus.“ Ohne materielle Gegenleistung etwas für andere zu tun – das bewahre uns davor, zu einer anonymen und inhumanen Gesellschaft zu mutieren, meint Rensi, denn „Ehrenamt schafft Werte, bindet an die Gemeinschaft und ist in gewisser Weise ein moralischer Kitt für alle.“ Zudem sei klar, dass Bevölkerungen mit starker freiwilliger Tradition auch in Krisenzeiten resilienter oder zumindest besser aufgestellt seien – „siehe die Massentestungen von Ende November“, so Vizevorsitzender Rensi.

Damit das Ehrenamt auch künftig bewahrt wird, muss man von Anfang an darauf setzen, ehrenamtliche Aktivität zu fördern: „Das heißt, in der schulischen Erziehung Kindern und Jugendlichen beizubringen, dass es nicht nur um Noten und Leistung geht, sondern darum, durch den selbstlosen Einsatz für andere zur positiven Entwicklung der Gesellschaft beizutragen“, fordert die Südtiroler HochschülerInnenschaft abschließend. Es werde diesbezüglich auf schulpolitischer Ebene schon in die richtige Richtung gearbeitet, man würde es begrüßen, wenn diesen Impulsen noch stärker gefolgt würde.

Im Bild: v.l. Vize-Vorsitzender Rensi und Vorsitzender von Wenzl

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