Corona und Studium: Viele Probleme, „neutrales Semester“ nötig

Das Recht auf Hochschulbildung war in den vergangenen Jahren nie so akut bedroht wie derzeit“, mahnt Matthias von Wenzl, Vorsitzender der sh.asus: „Die allgemeinen Folgen der Pandemie werden vor allem jene Studierende hart treffen, die von Haus aus nicht unbedingt privilegiert sind.“ Für viele Familien könnte es bedeutend schwieriger werden, das Studium ihrer Kinder zu finanzieren, und Jobmöglichkeiten für Studierende sind abhanden gekommen bzw. fallen aus. Andererseits gibt es bereits jetzt Probleme für die Studierenden. Normaler Uni-Alltag ist freilich unmöglich: An sämtlichen Hochschulen sind Veranstaltungen ganz ausgefallen und andere nur sehr eingeschränkt durchführbar. Die Fernlehre funktioniere in vielen Fällen kaum, große Unsicherheit herrsche auch in Bezug auf Prüfungen und Fristen, so der Vizevorsitzende Julian Nikolaus Rensi: „Es gibt hier natürlich teils große Unterschiede zwischen den Unis und zwischen einzelnen Studiengängen; manche managen es ganz gut, aber vielen Studierenden drohen nun unverschuldet Nachteile.“

Hilfsmaßnahme für Studierende: Sommersemester nicht zählen!

Das Land müsse nun zu geeigneten Maßnahmen greifen, um die negativen Konsequenzen für die Südtiroler Studierenden wenigstens abzumildern. Die Südtiroler HochschülerInnenschaft verweist dabei auf das Konzept des „neutralen Semesters“, wie es Österreichs Bundesminister Faßmann angekündigt hat. Dabei würde das laufende Sommersemester bei der Prüfung von Anträgen zur Studienbeihilfe ausnahmsweise nicht berücksichtigt. So würden Studierende, die in den Wirren der aktuellen Lage nicht die erforderliche Mindestleistung erbringen können, nicht durchs Raster fallen. Auch bei der Berechnung der Regelstudienzeit würde man das Sommersemester 2020 dann weglassen. Die sh.asus führte diese Idee in einer gestern auf Facebook veröffentlichten Stellungnahme aus, die der Landespolitik vorgelegt wird. Laut diesem Dokument würde es die Studierendenvertretung zudem begrüßen, wenn Studierende, die in Südtirol eine Wohnung mieten bzw. deren VermieterInnen, entlastet würden, wie es bereits der Movimento Universitario Altoatesino gefordert hat.

Coronakrise: Studierende zeigen sich solidarisch

Manuel Gruber, Vorsitzender der sh.asus-Außenstelle Salzburg, macht abschließend auf die „frustrierende Lage“ der Südtiroler Studierenden in Österreich aufmerksam: „Fehlende oder sich immer wieder ändernde Informationen seitens des Bundesministeriums verunsichern sehr viele und das geht klar zu Lasten der Studierenden. Es fehlt eine klare, einheitliche Strategie zur Bewältigung der Krise an den Hochschulen.“ Man müsse stattdessen endlich klare und studierendenfreundliche Regelungen aufzeigen und die Studierenden sollten als gleichwertige Partner in bundesweiten Entscheidungen eingebunden werden.

Die Südtiroler HochschülerInnenschaft bedankt sich bei den zahlreichen Studierenden, die mittels Nachbarschaftshilfe oder Unterstützung von Schülerinnen und Schülern beim „Homeschooling“ einen wichtigen ehrenamtlichen Beitrag zum Wohle der Allgemeinheit leisten. Und das trotz der leider oft pauschalen Kritik, man nehme Corona auf die leichte Schulter.

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