„Sie will gar einen Doktorhut!“

Der lange Weg von Frauen in die Medizin.

Vor rund 100 Jahren war es noch keinesfalls üblich, dass Frauen den Beruf zur Medizinerin ergriffen haben: Anlässlich des Weltfrauentages 2020 am 8. März erinnert an der Medizinischen Universität Innsbruck eine Ausstellung an diesen langen Weg. Die Lebensgeschichten von neun Ärztinnen, die es trotz aller damaligen Widerstände geschafft haben, in ihrem Beruf Fuß zu fassen, sollen anderen Frauen Mut machen.

Innsbruck. Dass Frauen Medizin studieren, war nicht immer selbstverständlich: Erst seit September 1900 ist dies überhaupt in Innsbruck möglich. Damals hing die Zulassung allerdings noch von der Zustimmung des Professoren-Collegiums ab. Wie sich die Frauen in rund 120 Jahren ihren Weg zum Beruf der Medizinerin erkämpften, dokumentiert die Ausstellung „Sie will gar einen Doktorhut!“, die vom 02. bis 20. März in der Fritz-Pregl-Straße 3 zu sehen sein wird.
Neun Ärztinnen, die als Vorreiterinnen herausragen, werden portraitiert. „Unsere Botschaft an die Medizinstudentinnen und jungen Ärztinnen ist, sich nicht entmutigen zu lassen“, erklärt Margarethe Hochleitner, Univ.-Prof.in für Medizin und Diversität an der Medizinischen Universität Innsbruck sowie Leiterin der Koordinationsstelle für Gleichstellung, Frauenförderung und Diversität. Dass die Ausstellung im neuen zentralen Lehr- und Lerngebäude der Medizinischen Universität Innsbruck gezeigt wird, ist daher kein Zufall. „Wir wollen der nächsten Generation zeigen, dass sich die Medizin immer auch den gesellschaftlichen Veränderungen anpassen muss und daher zunehmend weiblicher wird“, ergänzt der Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck, W. Wolfgang Fleischhacker. Kuratorin der Ausstellung, die 2012 bereits einmal in Innsbruck zu sehen war, ist die Volkskundlerin Mag.a Renate Erhart.
Ehrentraut Lanner: Die erste Absolventin aus Innsbruck
Eine der Frauen, auf deren Lebensweg im Rahmen der Ausstellung näher eingegangen wird ist Ehrentraut Lanner. Nach ihrer Matura 1915 im „Reform-Realgymnasium“ der Ursulinen in Innsbruck war Lanner die erste Frau, die ihr gesamtes Studium als ordentliche Studentin an der damaligen Medizinischen Fakultät in Innsbruck absolvierte und schließlich 1921 abschloss. In der Folge war sie für mehr als drei Jahre als Assistentin am Institut für Hygiene der Universität Innsbruck tätig. 1925 wechselte Ehrentraut Lanner an das Institut für Hygiene der Universität Leipzig unter der Leitung von Prof. Walther Kruse. Nach ihrer Heirat 1927 lebte sie mit ihrer Familie in Waidhofen an der Ybbs, später in Wien.

Ausstellung bis zum 20. März 2020, geöffnet Mo – Fr 08:00 bis 20:00 Uhr
Ort: Foyer des neuen Lehr- und Lerngebäudes, Fritz-Pregl-Straße 3
Freier Eintritt

Im Bild: Margarethe Hochleitner führt Rektor Wolfgang Fleischhacker durch die Ausstellung/MUI/D. Bullock/© MUI/ F. Lechner.

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