Franz-Tumler-Literaturpreis 2019 geht an Angela Lehner

Lola Randl erhält Publikumspreis. 

Der Franz-Tumler-Literaturpreis für deutschsprachige Debütromane ging heuer das siebte Mal in Laas über die Bühne. Auf die sehr gut besuchten Lesungen und Jurydebatten folgte die Preisverleihung, bei der der österreichischen Autorin Angela Lehner (1987 in Klagenfurt geboren, lebt in Berlin) der mit 8000 Euro dotierte Preis zugesprochen wurde. Ihr Debütroman „Vater unser“ (Hanser Berlin) konnte die Jury überzeugen. Auch ein Lese- und Schreibaufenthalt in Laas ist an den Preis geknüpft.
Die Gemeinde und der Bildungsausschuss Laas sowie Literatur im Südtiroler Künstlerbund richteten den Literaturpreis aus, das Preisgeld wurde von der Südtiroler Landesregierung gestiftet.
Für die Innsbrucker Jurorin Gabriele Wild, sie hat Lehner für den Preis vorgeschlagen hat, sei der preisgekrönte Roman frech, dynamisch und komplex, aber auch unterhaltsam, spannend und von hohem literarischem Niveau. Ein vielstimmiger Roman, dessen Reiz nicht nur die Vielschichtigkeit der Hauptfigur ausmache, sondern auch mit viel Eigenwilligkeit das Genre des Psychiatrieromans breche.
In der Jurybegründung heißt es: „Mit der Figur der Eva Gruber wurde eine unzuverlässige Erzählerin geschaffen, die nicht nur ihre Therapeuten und ihre eigene Familie verunsichert, sondern genauso die Leserin und den Leser. Lustvoll erzählt, führt uns Angela Lehner in ihrem Roman „Vater unser“ mit dieser Figur permanent auf falsche Fährten. Somit verweigert sich der Roman, und auch das ist durchaus reizvoll, einer einfachen Deutung.“
Vergeben wurde auch ein Publikumspreis, dieser ging an die Drehbuchautorin und Schriftstellerin Lola Randl, 1980 in München geboren. Randl lebt in der brandenburgischen Uckermark und hat mit ihrem Romandebüt „Der Große Garten“ (Matthes & Seitz) die Gunst des Publikums gewonnen. Der Publikumspreis besteht aus einem Schreibaufenthalt auf dem Rimpfhof, ermöglicht vom Verein der Vinschger Bibliotheken.
Neben Lehner und Randl hatten sich Marko Dinić aus Wien, Emanuel Maeß aus Berlin und Niko Stoifberg aus Luzern mit ihren Erstlingswerken der internationalen Jury gestellt. Diese bestand aus Kennern des Literaturbetriebes: Hans-Peter Kunisch (Freier Journalist und Mitarbeiter bei Süddeutsche Zeitung und Die Zeit, Berlin), Manfred Papst (Literaturwissenschaftler, Redakteur und Autor, Zürich), Gerhard Ruiss (Autor, Musiker und Literaturwissenschaftler, Wien), Daniela Strigl (Literaturwissenschaftlerin und -kritikerin, Autorin, Wien) und Gabriele Wild (Germanistin, Literaturvermittlerin und Programmgestalterin des Literaturhauses am Inn, Innsbruck).
Das Marmordorf Laas zeigte sich in den vergangenen Wochen im Zeichen der Bücher und der Dichtung, vor den Geschäften und Gasthäusern wiesen Büchersäulen und Zitate aus den Romanen auf den etablierten Literaturpreis hin. Die Durchführung wird von der Raiffeisenkasse Laas, dem Betrieb Lasa Marmo, der Eigenverwaltung von Laas und von der Autonomen Region Trentino-Südtirol finanziell unterstützt.

Im Bild: Sponsoren, Kurator, politische Vertreter, Autorinnen und Jury/© Angelika Maier.  

 

 

 

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