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„Infinita“ – Die Tragikomödie des Lebens im Bozner Waltherhaus2 min read

20 Dicembre 2017 < 1 min read

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„Infinita“ – Die Tragikomödie des Lebens im Bozner Waltherhaus2 min read

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Wieder kommt die Familie Flöz ohne Worte aus. „Infinita“ nennt sich das Stück über den menschlichen Kreislauf von Leben, Lieben und Sterben, das am Silvesterabend im Bozner Waltherhaus gezeigt wird. Das Ensemble, einst aus den verschiedenen Fachbereichen der Folkwang-Hochschule in Essen hervorgegangen, erzählt mit der Ausdruckskraft von Körper und Maske, ergänzt durch scherenschnittartige Videos von den wichtigsten Momenten des Lebens.

Gezeigt werden die Anfänge in der frühen Kindheit und der Endpunkt im Seniorenheim. Die Zeiten, in denen die großen Wunder geschehen: der erste Auftritt in der Welt, die ersten mutigen Schritte und der erste kühne Absturz. Das Stück springt zwischen Pflegeheim und Kinderzimmer hin und her, geht zu Herzen und vermittelt gleichzeitig Leichtigkeit, weil sich Trauer und Komik miteinander verweben. Die ersten Krabbelversuche stehen im Kontrast dazu, im Alter auf Gehhilfe oder Rollstuhl angewiesen zu sein, das Kind will nicht in den Kindergarten, der Alte nicht ins Altersheim. Der Knirps im Laufstall erlebt seine ersten Siege, entdeckt das Stehen und Laufen, aber auch den ersten Frust, ist die Puppe der Schwester doch unerreichbar und der Laufstall wird zum Boxring. Auch mit dem Tod vor Augen gehen die Rangeleien weiter: man streitet sich um den Stammplatz auf der Bank, ringt mit Inkontinenz und es gilt, der Schwester ein paar Tabletten abzuluchsen.

Die Familie Flöz ist nicht nur fesselnd und unterhaltsam, sondern auch unglaublich bewegend: Die Sprache fehlt bei diesem Stück, das schonungslos aber mit viel Herzenswärme Anfang und Endpunkt des Lebens beleuchtet, keine Sekunde.

Termin: 31.12.2017, 20 Uhr, Bozen, Waltherhaus

Karten: im Südtiroler Kulturinstitut (Tel. 0471 313800) bis zum 22.12, in allen Athesia Buchhandlungen, an der Abendkasse und online unter ticketone.it. Infos: www.kulturinstitut.org

Unterstützt wird das Gastspiel von FINSTRAL, gefördert von der Südtiroler Landesregierung, Abteilung Deutsche Kultur.

Bild: Valeria Tomasulo