Vertrag zum Verbot von Atomwaffen verabschiedet “Beide Seiten könnten den Knopf drücken“

Ein Kommentar von Claudia von Dzerzawa

Die Vereinten Nationen haben laut Medienberichten zufolge heute einen Vertrag zum Verbot von Atomwaffen verabschiedet – zumindest mehr als 120 Mitgliedsstaaten. An den Verhandlungen in New York haben sich dagegen keine der Atommächte beteiligt.

Ich persönlich denke, dass er ein sehr starkes Signal an die internationale Gemeinschaft sendet: dass der Einsatz von Massenvernichtungswaffen gegen die Zivilbevölkerung nicht akzeptabel ist.
Wir haben für Atomwaffen bislang eine Art Ausnahme gehabt, sie waren etwas Besonderes. Aber sie sind Waffen und wenn sie eingesetzt werden haben sie katastrophale Folgen – wahllos Zivilisten zu töten – ganze Städte auszulöschen, dafür wurden sie gebaut. Dieser Vertrag wird somit Druck auf die Atomwaffenstaaten ausüben.

Gerade in der heutigen Zeit ist so ein Vertrag sehr wichtig und notwendig. Wir haben Nordkorea und einen US-Präsidenten, der sich irrational verhält und nicht wirklich eine Strategie hat. Und es handelt sich um sehr gefährliche Waffen.
Beide Seiten könnten den Knopf drücken und wir könnten schnell einen Atom-Krieg haben. Das ist so ziemlich beängstigend. Und die Tatsache, dass wir bislang nicht in der Lage waren, zu sagen, das ist falsch, das ist illegal – das ist ein echtes Problem. Aber wir müssen das sagen: Die Planung und die Drohung des Einsatzes von Atomwaffen gegen Städte und Zivilisten ist nicht akzeptabel.
Ich hoffe, es wird jede Menge Auswirkungen haben. Der Vertrag verbietet die Produktion, den Einsatz und die Entwicklung. Und die Unterzeichner müssen sich daran halten. Aber er verbietet auch die Hilfe und Unterstützung dabei. Länder, die sich an Atomwaffenmanövern oder am Training für Bomberpiloten beteiligen, ist das ab jetzt verboten.

Die Finanzierung von Atomwaffenprogrammen ist verboten. Als Zivilgesellschaft werden wir in der Lage sein, harten Druck auf Banken und Pensionsfonds und andere Finanzinstitutionen auszuüben, damit die ihre Finanzierungen zurückzuziehen. Banken aus Staaten, die diesen Vertrag unterschrieben haben, sollten da kein Geld hineinstecken. Und wir haben gesehen, dass das funktioniert beim Verbot von Landminen und Clusterbomben. Textron, ein US Waffenproduzent zum Beispiel, war der letzte Produzent von Clusterbomben. Sie habe sich entschieden, damit aufzuhören. Nicht weil die USA einen Vertrag unterzeichnet haben, das haben sie nicht. Sondern, weil ihnen der Markt weggebrochen ist.

Diese Waffen waren ein Stigma – ein schlechtes Geschäft.

Quelle: https://claudia2902.wordpress.com/2017/07/07/vertrag-zum-verbot-von-atomwaffen-verabschiedet-beide-seiten-koennten-den-knopf-druecken/

Claudia von Dzerzawa

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