Artist in Residence 2.0 – Die Künstlerkolonie in Klausen lebt wieder auf

KLAUSEN – Seit Mitte Juni leben und arbeiten drei Künstler/innen in Klausen. Sie beziehen alte Keller und leerstehende Räumlichkeiten in der Altstadt. Ella Becker, Kenneth Spiteri und Jördis Hirsch haben die Ausschreibung gewonnen und sich aus den Bewerbungen von rund 60 Künstler/innen aus aller Welt hervorgetan. Nun verweilen Sie für einen Monat im Künstlerstädtchen Klausen und schaffen im Gegenzug für Kost und Logis Kunstwerke, welche dann der Stadt überlassen werden.

Bis Ende März konnten sich Künstler/innen aus verschiedenen Disziplinen, über eine Ausschreibung, für die Residenz in Klausen bewerben. Rund 60 Bewerbungen aus aller Welt sind über ein online-Portal eingegangen. Nach umfassender Begutachtung wählte ein Komitee aus sechs Personen drei der Künstler aus, die ein breites Schaffens-Spektrum abdecken. Das Gremium bildeten die lokalen Kunstschaffenden Sonja Hofer, Peter Senoner sowie Lara Toffoli vom Stadtmuseum und die Initiatoren des Künstlerprojektes und Gründer des Künstlerkollektivs Kunst boden_nah Andreas Von Lutz, Karin Reichhalter und Martin Sagmeister.

Die Künstler wirken bis zum 13. Juli in Klausen. Die Ateliers sind über die Altstadt verteilt und an gewissen Zeiten auch für Interessierte zugänglich. Karin Reichhalter ergänzt: „Der Alltag der Klausner Bürger wird durch die kreative Präsenz der Gäste bereichert. Für Private besteht außerdem die Möglichkeit, die Künstler einzeln oder als Gruppe einzuladen. So ergeben sich Gelegenheiten für interessante Zusammenkünfte und Gespräche.“ Die Vernissage findet am 14. Juli 2017 in der Altstadt von Klausen statt.

Das Künstlerprojekt Artists in Residence wrude zum ersten Mal im Jahr 2015 abgehalten und wird von der Gemeinde Klausen, dem Stadtmuseum, der Wirtschaftsgenossenschaft und einigen Bürger/innen der Stadt unterstützt. Die Gemeinde Klausen stellt den Künstlern für den gesamten Zeitraum eine Wohnung zur Verfügung und Klausner Gastbetriebe haben Essensgutscheine ausgegeben. Private stellen die Räumlichkeiten für die Ateliers zur Verfügung usw. Das Projekt soll die ehemalige Künstlerkolonie Klausen aus den Jahren um 1900 wiederbeleben. „Wir brauchen Künstler, die aktiv am Stadtleben teilnehmen. So ist in uns die Idee der Künstlerresidenz gewachsen. Wir wünschen uns, dass Klausen zu einer Familie für Künstler wird.“ erklärt Andreas Von Lutz.

Künstlerprofile:

Ella Becker stammt aus Berlin, lebt und arbeitet in Dresden. Ihr aktueller Schwerpunkt ist abstrakte Zeichnung auf Papier mit Ausdehnung auf den Raum. Durch die Häufung von Linien aus Graphit oder Tinte erobert ihre Arbeit Fläche und in Folge Raum. Die Materialien sind dabei bewusst einfach gewählt. Neben ihrer eigenen verorteten Präsenz fließen architektonische und menschliche Resonanzen ihrer Umgebung in die Arbeit ein. Aus dieser symbiotischen Herangehensweise entsteht in Klausen ein einzigartiges, ortsspezifisches Werk.

Kenneth Spiteri ist in Australien als Sohn von Malteser Eltern geboren. Seit 10 Jahren lebt und arbeitet er in Antwerpen, Berlin oder wo es sich gerade ergibt. Sein Arbeitsfeld umfasst Tanzdramaturgie, Theater Performance, Songwriting und Klang-Kunst. Weiters ist er in internationalen sozialen Kunstprojekten aktiv involviert. Für das Residenz-Projekt in Klausen sucht der Künstler besondere Winkel und mythologisch aufgeladene Ecken. Die dort entnommenen Tonaufnahmen dienen als Geräuschkulisse und werden zu kleinen Musikstücken ausgebaut. In die Bearbeitung der Sounds fließen die Begegnungen und Reflexionen des Künstlers mit und über Klausen und seine Bewohnern ein. Es entsteht eine Serie von Kompositionen, die wiederum als Soundspuren die Gassen von Klausen bespielen werden.

Jördis Hirsch ist in Dresden geboren, lebt und arbeitet zurzeit in Berlin. Für ihre Siebdrucke experimentiert sie mit Farben aus Erde und Pflanzen. Die entstehenden Kunstwerke nehmen so die natürlichen Farben aus der Umgebung an. Ihre Motive sucht Jördis in der frühen Geschichte von Klausen und Umgebung. Sie möchte die Verbindung der Bewohner zur Geschichte untersuchen und gleichzeitig stärken. Alte archaische Motive sollen zu neuem Leben erweckt werden, indem sie auf Kleidung gedruckt und nach außen getragen werden. Eine Serie von Bannern wird die Ausstellung begleiten.

Im Bild: die drei Künstler von Artists in Residence 2017 Ella Becker, Kenneth Spiteri und Jördis Hirsch/c-Martin Sagmeister ® Kunst boden_nah

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