Schüler brauchen negative Verhaltensnote kaum zu fürchten

Schüler brauchen negative Verhaltensnote kaum zu fürchten

2015 keine negativen Verhaltensnoten in italienischen und ladinischen Mittel- und Oberschulen – nur jeweils 4 in deutschen Mittel- und Oberschulen

Die Schüler der Mittel- und Oberschulen erhalten in ihrem Zeugnis neben den einzelnen Fachnoten auch eine Verhaltensnote. Diese zählt zum Notendurchschnitt und darf im zweiten Semester eines Schuljahres nicht negativ sein, ansonsten wird ein Schüler nicht in die nächste Klasse versetzt. Die Freiheitlichen Landtagsabgeordneten Ulli Mair und Tamara Oberhofer bemängelten in einer Landtagsanfrage, dass negative Verhaltensnoten in der Praxis kaum vergeben werden könnten, da ihre Vergabe zu strengen Kriterien unterläge. Die Zahlen scheinen den Freiheitlichen Recht zu geben. Negative Verhaltensnoten werden in der Südtiroler Schulwelt so gut wie gar nicht vergeben.

„Ein Klassenrat darf einem Schüler nur dann eine negative Verhaltensnote im Zeugnis ausstellen, wenn dieser schwere und wiederholte Verstöße gegen die Schulordnung beging, die Ausschlüsse aus der Klassen- und Schulgemeinschaft von mehr als 15 Tagen zur Folge hatten und keine positiven Anzeichen einer Besserung des Verhaltens erkennbar waren. Da ein Ausschluss eines Schülers aus der Klassen- und Schulgemeinschaft für die Direktion und die Lehrpersonen einer Schule einen erheblichen bürokratischen Aufwand mit sich bringt, kommen solche Ausschlüsse, auch wenn sie angebracht wären, selten vor“, merkten Mair und Oberhofer in ihrer Anfrage an.

Die Bildungslandesräte Philipp Achammer, Christian Tommasini und Florian Mussner sehen diese Regelung jedoch für gerechtfertigt und gedenken nicht, die Kriterien zur Notenvergabe abzuschwächen. „Die negative Bewertung des Verhaltens hat die größtmögliche negative Konsequenz, nämlich die Nichtversetzung in die nächste Klasse zur Folge. Deshalb ist es notwendig, das Verhalten nur in äußersten Ausnahmefällen negativ zu bewerten und nur dann, wenn alle anderen Disziplinarmaßnahmen während des Schuljahres keinen Erfolg gezeigt haben“, antworteten die Landesräte auf die Anfrage.

Tamara Oberhofer erkundigte sich daraufhin in einer weiteren Anfrage, wieviele negative Verhaltensnoten im zweiten Semester des Schuljahres 2014/2015 an Südtirols Mittel- und Oberschulen vergeben wurden. Die Antwort der Landesräte: An den italienischen und ladinischen Mittel- und Oberschulen wurde 2015 keine einzige negative Verhaltensnote vergeben. An den deutschen Mittel- und Oberschulen waren es jeweils vier. Im genannten Schuljahr besuchten insgesamt 36.636 Schüler und Schülerinnen eine Mittel- oder Oberschule des Landes.

 

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