In Wien fand heute ein Treffen zwischen den Mitgliedern des Süd-Tirol-Unterausschusses im österreichischen Parlament und den Klubsprechern im Süd-Tiroler Landtag statt. Zentrales Thema war die doppelte Staatsbürgerschaft. Deutlich wurde dabei zum Ausdruck gebracht, dass Österreich sein Staatsbürgerschaftsgesetz nicht ändern wird, bevor nicht Süd-Tirol offiziell sagt, ob es die doppelte Staatsbürgerschaft will.
Hintergrund dieser klaren Aufforderung an die Süd-Tiroler Abgeordneten war der Hinweis mehrerer Parlamentarier, dass der Wunsch nach einer doppelten Staatsbürgerschaft bisher nur von einzelnen Parteien und Privatinitiativen geäußert wurde, es einen offiziellen Beschluss des Süd-Tiroler Landtages jedoch noch nicht gegeben hat. Es liegt somit nun an Süd-Tirol.
Im Gespräch mit Rechtsexperten wurde den Süd-Tiroler Abgeordneten bestätigt, dass die doppelte Staatsbürgerschaft für die Rechte der Süd-Tiroler eine sehr starke Absicherung wäre.
Die Expertenanhörung zur doppelten Staatsbürgerschaft, die am 16. Oktober im Süd-Tiroler Landtag stattfindet, soll daher dazu beitragen, noch offene Fragen zu klären und sachlich aufzuzeigen, welchen Mehrwert die doppelte Staatsbürgerschaft für andere Minderheiten gebracht hat.
Nachdem sich beim heutigen Treffen alle deutschsprachigen Parteien Süd-Tirols für die doppelte Staatsbürgerschaft ausgesprochen haben, zeigt sich der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, davon überzeugt, dass es nun einer gemeinsamen und parteiübergreifenden Initiative bedarf, um das Thema voranzubringen.
Die doppelte Staatsbürgerschaft ist nicht das Thema einer Partei, sondern im Interesse der gesamten Bevölkerung, so abschließend der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll.
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