Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des SVP-Arbeitnehmer Helmuth Renzler zeigt sich besorgt über die in letzter Zeit von Führungskräften des  Südtiroler Sanitätsbetriebes und einigen Politikern getätigten Aussagen über die Notwendigkeit von Einsparungen im Sanitätsbereich und die Einbindung von Zusatzversicherungen zur Finanzierung des öffentlichen Gesundheitsdienstes.

Es muss allen unmissverständlich klar sein, dass der öffentliche Gesundheitsdienst weiterhin dafür Sorge zu tragen hat, dass allen Bürgern Südtirols eine qualitativ hochstehende, wenn nicht gar exzellente, Gesundheitsversorgung gewährleistet werden muss und zwar unabhängig davon welches Lebensalter der Patient hat und ob er eine Zusatzversicherung hat oder nicht. Den Gesundheitsdienst rein aus betriebswirtschaftlichen Aspekten zu betrachten ist weder zielführend noch sinnvoll. und muss strikt abgelehnt werden, so der Landtagsabgeordnete Helmuth Renzler.

Es gilt die Frage zu stellen. Wie viel ist unserer Gesellschaft unsere Gesundheit wert und wie viel von dem in Südtirol erwirtschafteten Bruttoinlandprodukt soll und muss für die Gesundheit ausgegeben werden. Diese Diskussion ist zu führen bevor man beginnt Leistungen zu kürzen bzw. Leistungen gar abzuschaffen. Es darf im Gesundheitswesen in Südtirol keine Zweiklassenmedizin vorangetrieben und angepeilt werden, so Renzler.

Die Gesundheitskosten steigen auch in Südtirol immer weiter an. Ein wichtiger Grund ist der ineffiziente Datenaustausch zwischen den verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen. Allein durch die Digitalisierung der Kommunikation zwischen Ärzten und Spitälern und den einzelnen Betrieben untereinander könnten Millionen Euro eingespart werden, bei gleichzeitig höherer Qualität der zu erzielenden Leistung.

Im Südtiroler Gesundheitswesen wird nach wie vor mit sehr viel Papier gearbeitet. Die Arbeitsprozesse sind kaum digitalisiert. Fax und Brief sind nach wie vor die üblichen Kommunikationsmittel. Die einzelnen Arbeitsvorgänge im Sanitätsbereich sind noch viel zu wenig digitalisiert und durch eine komplette Digitalisierung dieser Arbeitsvorgänge könnte sehr viel eingespart werden, so der Landtagsabgeordnete Helmuth Renzler

Die Zusammenarbeit von niedergelassenen Ärzten, Spezialisten und Spitälern wird angesichts der Zunahme chronischer Krankheiten immer wichtiger. Der Vorteil elektronischer Datenübermittlung liegt nicht nur in Einsparungen, sondern auch im schnelleren, qualitativ besseren Austausch zwischen den Leistungserbringern.

Der Schlüssel für die Einsparungen liegt im elektronischen Gesundheitsdossier

Damit maximale Einsparungen realisiert werden können, muss eine elektronische Krankengeschichte vorhanden sein. Nur so ist gewährleistet, dass alle relevanten verwaltungstechnischen und medizinischen Daten reibungslos zwischen den Leistungserbringern ausgetauscht werden können, so Helmuth Renzler

Lösungen für den elektronischen Datenaustausch existieren bereits

Es muss in Zukunft möglich sein dass die vom Patienten berechtigten Ärzte und Spitäler gegenseitig auf Röntgenbilder, Impfdaten, Medikamentenlisten, Angaben zu Allergien und Laborwerte zugreifen können. Für Leistungserbringer gibt es heute bereits preiswerte Systeme, welche den sicheren und effizienten Datenaustausch zwischen den Leistungserbringern ermöglichen. Es ist somit vordringliche Aufgabe der Politik die gesetzlichen Rahmenbedingungen für elektronische Gesundheitsdossiers zu schaffen und festzulegen und nicht ausschließlich auf Leistungskürzungen zu verweisen, so Renzler

Elektronische Patientendossiers bieten viele Vorteile für Patienten

Die elektronische Verfügbarkeit der Daten hat auch für die Patienten viele Vorteile: Sind die Krankengeschichte und die Laborwerte elektronisch verfügbar, spart man Doppeluntersuchungen. Der behandelnde Arzt hat auf Knopfdruck Zugriff auf alle medizinischen und verwaltungstechnischen Informationen. Dem behandelnden Arzt können durch das Gesundheitsdossier des Patienten sogar wichtige Daten wie Blutdruck und Gewicht sofort verfügbar gemacht werden. Auch der Patient hat somit jederzeit einen lückenlosen Überblick über seine Gesundheitsdaten.

Es muss Aufgabe der Verantwortlichen des Südtiroler Sanitätsbetriebes sein die eigene Verwaltungsstruktur so zu modernisieren und den Zeiten anzupassen damit nicht Leistungen für die Patienten gekürzt oder gar beim Personal und den Ärzten eingespart wird. Südtirol braucht und will auch für die Zukunft eine Einklassenmedizin, die allen Südtirolern kostenlos zur Verfügung steht, und weiterhin eine gute medizinische Versorgung garantiert. Jeder anderen Lösung ist nicht akzeptabel und Südtirol kann sich auch in Zukunft noch eine gute medizinische Versorgung leisten, so der Landtagsabgeordnete Helmuth Renzler.

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