Böhmermann begann nun seinen Beitrag mit den Worten: “Wir müssen uns kein Statement aus den Rippen leiern, was wir von der Flüchtlingsdebatte halten. Das ist glaube ich allen klar.” Dann jedoch widmete er sich dem eigentlichen Thema: der deutschen Sprache. Und knöpfte sich gleich das furchtbare Wort “Asylkritiker” vor, das dieser Tage ständig verharmlosend für den rechten Mob verwendet wird.
Seine Kritik ist jedoch viel subtiler als die seiner prominenten Vorgänger, immerhin sprach er sie auch während seiner Satiresendung aus. Er richtete sich in ganz spezieller Weise an die Medien und deren oft gefährlichen und verharmlosenden Umgang mit der Sprache. So stieß er sich etwa an dem Wort “Asylkritiker”. Seine Meinung, frei übersetzt: “Zu weich, zu ungenau um damit pöbelnde Nazis zu bezeichnen die in Heidenau ein Flüchtlingsheim mit Böllern und Flaschen bewerfen.” Auch, so findet Böhmermann, könnte man einen IS-Terroristen als “Ungläubigen Kritiker” bezeichnen.
Dann aber nahm er sich den Begriff vor, der im Kern der ganzen Debatte stand: “Flüchtling”. Und definierte ihn folgendermaßen: “Flüchtlinge sind nichts anders als der Personenkreis, der in Folge des Krieges seine Heimat verloren hat und darum Teil der deutschen Gesellschaft werden will.”
Die Folgerung daraus sprach er nicht aus, sie liegt aber auf der Hand. Wenn Deutschland nach dem Krieg Millionen Heimatvertriebener integrieren konnte, wird das wohl bei ein paar hunderttausend Flüchtlingen auch möglich sein.
Aber sie können sich auch selbst ein Bild von der gewaltigen Macht der deutschen Sprache und davon, wie ihr Gebrauch nach hinten losgehen kann machen.
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