Vizebürgermeister Klaus Ladinser „Wettbewerbskriterien sind unfair“

Bozens Vizebürgermeister Klaus Ladinser hat plötzlich mit dem Wettbewerb zum Großkaufhaus keine Freude mehr, so Tageszeitung Online. Der Bürgerverein Zukunft Bozen fordert, dass der Stadtrat seine Entscheidung revidieren soll.
Nach Bürgermeister Luigi Spagnolli und Urbanistikstadträtin Chiara Pasquali spricht nun auch Vizebürgermeister und Handelsstadtrat Klaus Ladinser von einem „unfairen Wettbewerb“: Die Stadtpolitik bezweifelt also schon selbst, ob die Ausschreibung zur Neugestaltung des Bozner Busbahnhof-Viertels in dieser Form sinnvoll ist, stellten Präsidentin Anna Pitarelli und der Vorstand des Bürgervereins „Zukunft Bozen – Bolzano Domani“ fest.
„Die Abgabefrist endet erst am 8. August. Die Gemeinde soll nun ihre Entscheidung neu treffen, so schlugen Beide vor.

Am 25. Juni hat der Bozner Stadtrat die Kriterien zur Neugestaltung des Viertels rund um den Busbahnhof festgelegt; am kommenden Freitag, 8. August, ist Abgabetermin für die Projektvorschläge. Hierbei zeichnet sich ab, dass der Ersteinbringer, die SIGNA-Gruppe aus Innsbruck, sich nicht mehr am Wettbewerb beteiligen wird.
„Wir haben die Ausschreibung von Anfang an kritisiert: Verschiedene Parameter wurden höchst fragwürdig festgelegt. Zum Beispiel die vorgesehene Handelsfläche: Sie steht im klaren Widerspruch zu den Ergebnissen der Studie, die die Gemeinde selbst  hat erstellen lassen“, so Pitarelli.

Schon wenige Tage nach der Entscheidung des Stadtrates äußerte auch Bürgermeister Spagnolli öffentlich Zweifel, ob diese Entscheidung gut gewesen ist.
Gestern kritisierte dann auch Vizebürgermeister Klaus Ladinser die beschlossenen Wettbewerbskriterien und nannte sie gar „unfair“: „Wir wollten ein faires Verfahren für beide Bieter, das hat es nicht gegeben“, so Ladinser. V
Vereins-Präsidentin Pitarelli sagte dazu: „Ladinser gibt also öffentlich zu, dass die Wettbewerbsbedingungen das Benko-Projekt benachteiligen und den Oberrauch-Vorschlag begünstigen. Das ist der Hammer!“
„Wir fragen uns, wie seriös eine Ausschreibung sein kann, die von ihren eigenen Absendern derart öffentlich hinterfragt wird“, fragen sich Präsidentin Anna Pitarelli, Vizepräsident Alberto Stenico und die Vorstandsmitglieder Paul Bacher, Evi Seebacher Cazzanelli, Heinz Peter Hager und Elmar Pardeller. „Es geht hier um eines der wichtigsten Zukunftsprojekte für die Landeshauptstadt von Südtirol.
Dies erfordert von einer Stadtverwaltung ein professionelles Vorgehen und kein Gewurstle“, so heißt es im Verein. Immer wieder hat man in den Medien Aussagen der Oberrauch-Gruppe gelesen, wonach die Ausschreibung der Gemeinde für sie ein „Etappensieg“ ist und dass man ihren „Wünschen entgegengekommen“ ist. Pitarelli:
„Ladinser sagt es zwar spät, aber er hat damit Recht: Dieser Wettbewerb ist unfair.“
„Die Gemeinde kann die Ausschreibung jederzeit rückgängig machen. Noch ist es nicht zu spät, denn der Abgabetermin ist am 8. August; so Pittarelli.”

 

Claudia von Dzerzawa

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Claudia von Dzerzawa

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