Olivi unterschreibt Anordnung „Bärin Daniza zur Jagd freigegeben“

Nachdem der 38-jährige Gabriele Maturi am Freitag im Gemeindegebiet von Pinzolo in der Provinz Trient beim Pilze sammeln von einer Bärin angegriffen worden war, wurde nun die Jagd nach dem Tier offiziell eröffnet, so südtirolnews.
Laut einem Bericht der Tageszeitung Alto Adige hat der Trientner Vizelandeshauptmann Alessandro Olivi gestern die Anordnung zum Fang des Tieres unterzeichnet.
Wie schon berichtet, musste der Mann nach dem Vorfall ins Spital von Tione gebracht werden. Er schwebt aber nicht in Lebensgefahr. Die Bärin Daniza, die bereits mit einem Sendehalsband versehen ist, hat dem 38-Jährigen mit der Pranke einen Hieb über den Rücken versetzt und Verletzungen zugefügt. Auch am Knie soll der Mann Verletzungen davongetragen haben. Bevor sie von ihm abließ, hat die Bärin dem Pilzsammler auch noch in den Schuh gebissen.
Vor dem Angriff war der Mann auf zwei Junge der Bärenmutter gestoßen, wobei deren Beschützerinstinkt vermutlich geweckt worden ist. Maturi behauptet, dass er versucht hat, sich von den Jungtieren zu entfernen, bevor er attackiert worden ist.
Im Internet ist unterdessen erneut ein Streit zwischen Tierschützern und Bärengegnern entbrannt. Maturi berichtete, dass er sich mit Fäusten und Stößen verteidigt hat und wie durch ein Wunder nur mit ein paar Abschürfungen am Bein, am Rücken und am Arm davongekommen ist.
Wie die Tageszeitung Alto Adige berichtete, soll die Bärin lediglich eingefangen und in das Tiergehege Casteller gebracht werden, aber nicht getötet werden, wie es gleich nach dem Unfall hieß.
Olivi weigerte sich, das Tier zum Abschuss freizugeben. Zunächst sollte die Forstbehörde mehr Informationen einholen und die Situation von der Anwaltschaft der Provinz genau geklärt werden. Außerdem sollte sich die angeheizte Stimmung zunächst beruhigen, so erklärte Olivi laut Alto Adige.
Daniza soll laut Olivi bereits vor dem Vorfall für Bären „ungewöhnliche“ Verhaltensweisen aufgezeigt und eine bestimmte Menschenscheu verloren haben. Trotzdem ist die Unterbringung in einem Gehege als Schutzmaßnahme ausreichend, so meinte Olivi.
Falls sich die Bärin beim Einfangen allerdings derart unberechenbar verhält, dass sie eine Gefahr für Menschen darstellt, ist ein Abschuss im extremen Notfall erlaubt.
Durch den Vorfall wurde auch die Diskussion um das Life Ursus-Projekt neu angeheizt. Laut dem Trientner Landeshauptmann Ugo Rossi handelt es sich um ein altes Projekt, das abgeändert werden muss. Auch der Südtiroler Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler teilt diese Meinung. Er ist dafür, die Anzahl der Bären zu begrenzen.

Claudia von Dzerzawa

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