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“Serbien muss sterbien” Die ewige Schuldebatte

28 Luglio 2014

“Serbien muss sterbien” Die ewige Schuldebatte

Heute vor 100 Jahren hat Österreich-Ungarn Serbien den Krieg erklärt, das war der Beginn des Ersten Weltkriegs, so schreibt heute.de. 
Immer noch wird die Geschichte unterschiedlich gedeutet. Der eine scheint unter einem Phantomschmerz vergangener Größe zu leiden, der andere weist alle Schuld von sich.
Die Kriegserklärung geschah, obwohl Belgrad, sehr zum Erstaunen Wiens und anderer europäischer Hauptstädte, fast alle demütigenden Forderungen des Wiener Ultimatums akzeptierte: Das Verbot anti-österreichischer Artikel in serbischen Zeitungen, die Entlassung von Beamten, die sich anti-österreichischer Agitation schuldig gemacht hatten, die Vernichtung anti-österreichischer Schulbücher.
Für Österreich ist der Erste Weltkrieg prägender als der zweite. Die Monarchie ging unter, das Reich schrumpfte territorial und machtpolitisch. Weltmacht und Weltgeltung Österreichs gingen in der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts unter, noch heute hat man bisweilen das Gefühl, dass das Land unter dem Phantomschmerz vergangener Größe und Bedeutung leidet.
Auch Österreich trifft Schuld daran, dass Europa in den großen Krieg taumelte. Das ist unter Historikern in der Alpenrepublik unumstritten. Die Eliten der Habsburger haben versagt. Die Militärs fürchteten bei einem Krieg gegen Serbien das Eingreifen des Zarenreiches an der Seite Belgrads. Wien wollte den kleinen, lokal begrenzten Krieg, hat den großen Krieg aber riskiert. Und die eigenen militärischen Fähigkeiten völlig überschätzt.
Der Erste Weltkrieg gilt als “die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts” – mit weitreichenden Folgen bis in die Gegenwart. Von 1914 bis 1918 kämpften nahezu 70 Millionen Menschen auf den Schlachtfeldern Europas, aber auch im Nahen Osten, in Afrika, Ostasien und auf den Weltmeeren. Unter den Soldaten gab es etwa 20 Millionen Verwundete und neun Millionen Tote. Außerdem kamen geschätzt sieben Millionen Zivilisten ums Leben.
Im Kern war der Erste Weltkrieg zunächst ein europäischer Krieg. Die “Mittelmächte” Deutschland, Österreich-Ungarn, das Osmanische Reich und Bulgarien kämpften gegen die “Triple Entente” Großbritannien, Frankreich und Russland, ab 1915/16 unterstützt durch Italien und Rumänien. Eine globale Dimension erhielt der Erste Weltkrieg 1917 mit dem Kriegseintritt der USA, woraufhin auch einige Länder Mittel- und Südamerikas sowie China im Entente-Bündnis den Mittelmächten den Krieg erklärten.