Die Benko Boys „Vom Tellerwäscher zum Millionär“

Benko will alle Vorwürfe ausräumen, aber der Verdacht trifft ihn an seinem empfindlichsten Punkt. Schon seit geraumer Zeit ranken sich um den Jungmillionär Legenden. Immer wieder ploppt etwa das Gerücht hoch, das Geld für den Kaufhof-Deal stamme aus den Kassen kasachischer Öldespoten. Benko verweist solche Spekulationen ins Reich der Fantasie. Die Wirklichkeit ist schillernd genug.
So sind an Benkos Unternehmen Signa Prime AG, über das er Kaufhof erwerben will, Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking, der griechische Reeder George Economou, der Münchner Kunststoffclan Schoeller und eine österreichische Unternehmerfamilie beteiligt. Es gebe „allen Gerüchten zum Trotz kein Geld aus irgendwelchen dunklen Quellen“, sagte Benko.
Wäre er Erbe, Online-Unternehmer oder Hedgefondsmanager, Benkos Millionen würden wohl ohne große Zweifel akzeptiert. Aber gerade Immobilien? Zu märchenhaft scheint sein Aufstieg zum Häuserkönig. Ein junger Mann, der in einem der schönsten Innenstadtpalais Wiens residiert, ein Privatjet sein Eigen nennt und seinen Ferrari in einen S-Klasse-Mercedes tauschte, um nicht gar so protzig zu wirken. Seinen Unternehmensbeirat schmückt eine Melange des politisch-industriellen Komplexes der Alpenrepublik: Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer gehört ebenso zu den Benko-Boys wie Strabag-Chef Hans Peter Haselsteiner.
Benko, Sohn eines Tiroler Gemeindebeamten und einer Kindergärtnerin, schmiss mit 18 die Schule. Einem Freund hatte er dabei geholfen, staubige Dachböden in Luxuswohnungen zu verwandeln, und dabei zu viele Fehlstunden angesammelt. Eine Nummer größer wurde das Geschäft im Jahr 2000. Benko lernte den Tankstellen-Erben Karl Kovarik kennen. Mit dessen Kapital im Rücken begann Benko Ärztezentren zu errichten. Das Unternehmen wuchs. Schließlich hat er „viel Gespür für das Geschäft“, bescheinigt Benko sich selbst. Es folgten Großprojekte wie der Neubau des Innsbrucker Kaufhauses Tyrol. Benkos Signa legte Fonds auf und heuerte zwischenzeitlich den früheren Berliner Oberbürgermeister Eberhard Diepgen als Berater an, um in der deutschen Hauptstadt zu investieren. Auch das Gebäude der Deutschen Börse und das gerade umgebaute Düsseldorfer Einkaufscenter Sevens sind Signa-Immobilien.

Claudia von Dzerzawa

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