Ein Tag nach Freilassung: Christin Mariam Jahia Ibrahim Ischag erneut festgenommen

Die im Sudan zum Tod durch den Strang verurteilte und erst gestern  freigelassene Christin Mariam Jahia Ibrahim Ischag ist heute wieder erneut festgenommen worden, so stol.it. Rund 40 Beamte haben die Ärztin, ihren Ehemann Daniel Wani und ihre beiden Kinder auf dem Flughafen Khartum am Verlassen des Landes gehindert, so berichtete der Sender BBC unter Berufung auf lokale Quellen.
Ihr Anwalt hat offenbar zunächst auch keinen Zugang zu Ischag.
Wohin die Familie ausreisen wollte, ist unklar. Unbestätigte Berichte sprachen vom Nachbarland Südsudan. Nach Informationen des britischen Senders BBC wollten Ischag und ihr Mann Daniel Wani hingegen in die USA. Wani ist US-Staatsbürger.
Ischag ist Mitte Mai wegen Gotteslästerung und Glaubensabtrünnigkeit (Apostasie) zum Tode verurteilt worden. Die christlich erzogene Tochter eines Muslims und einer Christin hat sich geweigert, sich dem Islam zuzuwenden. Ihr Ehemann ist ebenfalls ein Christ. Der Fall hat international für großes Aufsehen gesorgt. Gestern hat ein Berufungsgericht das Urteil erst aufgehoben und die Freilassung der Frau angeordnet.
Nach der im Sudan geltenden Scharia; der islamischen Rechtsprechung; wird jeder als Muslim betrachtet, der mindestens ein muslimisches Elternteil hat. Zudem müssen muslimische Frauen nach dem Gesetz einen Muslim heiraten.