TANKSTELLENPÄCHTER SETZEN SICH ZUR WEHR

Die Tankstellenpächter kämpfen ums Überleben, Tageszeitung Online. Der Druck der Erdölgesellschaften ist enorm. Die Verbände in Deutschland, Österreich und Südtirol wollen sich nun gemeinsam zur Wehr setzen. Wir werden von den Erdölgesellschaften behandelt wie der letzte Dreck“, sagte der Präsident der Tankstellenpächter Wolfgang Angerer. Zurzeit gibt es 160 Tankstellen in Südtirol. Er befürchtet, dass rund 30 Betriebe in den nächsten fünf Jahren schließen werden.Sie arbeiten schon am Rande ihrer Existenz. Die Erdölgesellschaften üben mit ihren Vorgaben sehr großen Druck aus. „Das Verhältnis ist schwierig. Wir haben große Einbußen. Außerdem müssen wir uns an kostspieligen Werbeaktionen und den Rabatten beteiligen. Diese Konzerne haben damit rund 70 Prozent aller Tankstellen in Italien in die Schulden getrieben“, schildert Angerer.
Die Gesellschaften wollen nun neue Verträge ausarbeiten. Verhandelt wird aber schon seit zwei Jahren. „Sie möchten nur mehr Abkommen für Bars, Shops und Waschanlagen abschließen. Den Treibstoffverkauf nehmen sie selbst in die Hände. Sie wollen dem Pächter nur ein Entgelt von 800 bis 1.000 Euro geben, um die Tankstelle zu betreiben. Das wäre ein Gehalt von 600 bis 700 Euro im Monat.Das wollen wir nicht“, so Angerer. Dieses Problem haben auch die Kollegen in Deutschland und Österreich. „In Südtirol ist es aber noch schlimmer. Wir haben die Grenztankstellen, die uns Konkurrenz machen. Der Treibstoff in Trient ist auch schon billiger. Das spüren wir enorm. Rund 15 Prozent Einbußen haben wir im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen“, beklagt Angerer. Allein können die Südtiroler Treibstoffhändler gegen diese Konzerne nichts ausrichten.Deshalb versuchen wir es nun mit vereinten Kräften.Die Verbände der Tankstellenpächter Deutschlands, Österreich und Südtirols haben sich in Bozen zu einem Dreiländertreffen zusammengefunden. Teilgenommen haben neben Wolfgang Angerer, der Geschäftsführer des deutschen Tankstellen-Interessenverbandes e.V., Jochen Wilhelm, die Obfrau der Fachgruppe Tankstellen in der Tiroler Wirtschaftskammer, Rebecca Kirchbaumer, und der Geschäftsführer Gabriel Klammer. Sie fordern alle eine angemessene Behandlung von Seiten der internationalen Erdölgesellschaften sowie mehr unternehmerische Freiheit. „Unsere Tankstellenpächter unterstützen die Mobilität der Bevölkerung und garantieren viele Arbeitsplätze“, erklärten die Vertreter. Der Tankstellenpächter sind heutzutage mehr als nur ein reiner Spritverkäufer. „Er ist Dienstleister in jeder Hinsicht, manchmal mit Werkstatt, oft mit Waschanlage, Shop und auch Gastronomie und fungiert sogar auch als Infoschalter für touristische Auskünfte“, betont Angerer. „Der Umgang dieser Gesellschaften mit uns ist schlecht, Motivationsanreize fehlen“, so Jochen Wilhelm. Die deutschen, österreichischen und Südtiroler Tankstellenpächter wollen daher gemeinsam Verbesserungen durchsetzen. Ein Kooperationsabkommen wurde unterzeichnet. Kontakte mit Brüssel und der Bundeskanzlerin Angela Merkel werden geknüpft. „Wir erwarten uns mehr unternehmerische Freiheit. Dazu gehört auch der Verkauf von gewissen Waren“, richtet Rebecca Kirchbaumer ihre Forderung an die Politik.

Claudia von Dzerzawa

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