Südtirol „Arbeitslosenzahlen steigen“ – arbeitslos was nun?

Die Arbeitslosenzahlen steigen in Südtirol seit zweieinhalb Jahren stetig an, Tageszeitung Online. Die Landesverwaltung hat nun verschiedene Maßnahmen getroffen, um die arbeitslosen Menschen wieder in den Arbeitsmarkt einzugliedern.

Die Arbeitsmarktsituation in Südtirol sieht nicht besonders rosig aus. Die Wirtschaftskrise hat in den vergangenen Jahren seine Wirkung gezeigt und viele Menschen in die Arbeitslosigkeit gestürzt. So gab es im März 2014 insgesamt 13.783 eingetragene Arbeitslose. Rund 2.500 mehr als noch ein Jahr zuvor. Der Trend steigender Arbeitslosigkeit hält nun schon seit zweieinhalb Jahren an. Gerade deshalb ist auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen beträchtlich gestiegen. Im März waren 2.607 Personen länger als zwölf Monate in die Arbeitslosenliste eingetragen. Damit sind es 15,2 Prozent mehr als im Vorjahr.

Bei rund 1.200 offenen Stellen wird einem schnell klar: Für viele arbeitslose Südtiroler sind die Chancen sehr gering, möglichst schnell eine neue Arbeit zu finden. Hier ist  jetzt die Unterstützung des Landes gefragt, das alles daran setzt, diese Menschen wieder in den Arbeitsmarkt einzugliedern.
Doch hat das Land wirklich diese Situation bei den kontinuierlich ansteigenden Arbeitslosenzahlen überhaupt noch unter Kontrolle?
„Wir sind uns der schwierigen Situation bewusst und haben verschiedene Initiativen gestartet, um sie zu bewältigen“, erklärt der Direktor des Arbeitsservice, Michael Mayr.  So etwa im Rahmen von Gruppeninformationsgesprächen versucht die Landesverwaltung, den Anstieg der Arbeitslosenzahlen so gut wie möglich aufzufangen. Dort werden den betroffenen Personen Infos zur Arbeitssuche und Tipps für Bewerbungen gegeben. „Wir arbeiten bewusst in Gruppen, da wir die Menschen so besser erreichen können“, meint Mayr.
Außerdem hat der Arbeitsservice die Zusammenarbeit mit den Einrichtungen für Berufsbildung intensiviert. Es werden für arbeitslose Südtiroler diverse Kurse angeboten, etwa in den Bereichen Sprache, Informatik oder Gastgewerbe.
Die Weiterbildungskurse sollen auch helfen, den Ansprüchen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden. Viele Arbeitslose haben nur ein geringe Qualifikation und erfüllen nicht die Anforderungen der Arbeitgeber. Michael Mayr bezeichnet dieses als „missmatch“. „Angebot und Nachfrage finden sich nicht immer. Hier setzt die Herausforderung Qualifizierung an“, erklärt der Amtsdirektor. Ein Hilfsarbeiter kann ohne entsprechende Ausbildung beispielsweise nicht einfach Chefkoch werden. Mittlerweile gibt es in Südtirol ein breites Angebot an Weiterbildungskursen. Verbesserungen in der Zweitsprache oder in den Computerkenntnissen können dabei bereits Wirkungen erzielen, um sich auf dem Arbeitsmarkt leichter durchsetzen zu können. „Viele arbeitslose Menschen sind sehr aktiv und finden trotz schlechter Karten eine neue Arbeit. Andere tun sich schwerer, obwohl sie auf dem Papier besser dastehen“, erklärt Mayr. Grundsätzlich hängt es immer von der Situation des Einzelnen ab, ob die Arbeitssuche schnell oder langsam vorangeht. Eine gewisse Öffnung der Menschen kann aber einen positiven Beitrag leisten.

Bei den 2.600 Langzeitarbeitslosen sieht die Situation weit schlechter als für andere Arbeitslose aus, besonders, wenn es im Curriculum Lücken gibt. Michael Mayr leugnet die steigenden Zahlen nicht, erkennt aber zunehmendes Verständnis für Langzeitarbeitslose:
Vor einem Jahr hörte ich noch häufig die Aussage: Wer arbeiten will, findet eine Stelle. Mittlerweile gibt es Verständnis dafür, wenn jemand nach einem Jahr noch keine Arbeit gefunden hat.“ Die Menschen sind sich der schlechten Situation auf dem Arbeitsmarkt durchaus bewusst.

Claudia von Dzerzawa

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