Esteri Italia

Silvio Berlusconi sorgt für Eklat “Beleidigung des gesamten deutschen Volks”

27 Aprile 2014

Silvio Berlusconi sorgt für Eklat “Beleidigung des gesamten deutschen Volks”

Silvio Berlusconi kann es doch einfach nicht lassen, rtl.de. So erhitzt er die Gemüter mit einer neuen Aussage. Diesmal provoziert der ehemalige Regierungschef Italiens damit, dass die Deutschen die Existenz der nationalsozialistischen Konzentrationslager nie anerkannt haben. Dadurch bezeichnet er die Deutschen als Holocaust-Leugner.

Dabei ist es nicht das erste Mal, dass Berlusconi sich zur deutschen NS-Vergangenheit äußert. Bereits 2003 bezeichnete er den EU-Spitzenkandidaten der Sozialdemokraten, Martin Schulz, als ideale Besetzung für die Rolle eines KZ-Aufsehers.
Auf einer Veranstaltung seiner konservativen Partei FI (Forza Italia) gestern in Mailand, ging er dann erneut darauf ein. So hat er im Jahr 2003 für Schulz unfreiwillig Werbung gemacht. “Ich wollte ihn nicht beleidigen, aber, um Gottes Willen, für die Deutschen haben die Konzentrationslager nie existiert”, zitierte die Nachrichtenagentur Ansa den erneuten Ausfall Berlusconis. “Die Katyn-Lager, ja doch, die deutschen nicht”, fügte der rechtskräftig verurteilte Steuerbetrüger demnach hinzu.
Die SPD fordert jetzt die Europäische Volkspartei EVP auf, diese Äußerungen Berlusconis Aussagen zurückzuweisen. “Die EVP muss dieser untragbaren Entgleisung gegenüber allen deutschen Bürgerinnen und Bürgern mit aller Entschiedenheit begegnen. Wer solche Äußerungen in der eigenen Parteienfamilie schweigend mit trägt, gefährdet den Zusammenhalt der Demokraten“, macht der stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner deutlich klar.
Indes kritisierte der Vorsitzende der Partei der Europäischen Sozialisten (SPE), Sergei Stanischew, Berlusconis Äußerungen sehr scharf. Er nannte sie eine “Beleidigung des gesamten deutschen Volks”.

Berlusconi, dessen Partei FI einen Monat vor der Europawahl laut Umfragen in einer tiefen Krise steckt, warnte die Italiener davor, ihre Stimme linken Parteien zu geben.