„MORANDELL NEUE FAVORITIN“

Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung ist gestern im Landtag die Wahl der Kinder- und Jugendanwältin bzw. des Kinder- und Jugendanwalts gewesen, südtirolnews. Der Landtagspräsident Thomas Widmann erläuterte ausführlich die Bestimmungen zur Wahl, für die die Zweidrittelmehrheit der Abgeordneten nötig ist. Es sind 22 Bewerbungsgesuche eingegangen, ein Bewerber wurde wegen mangelndem Zweisprachigkeitsnachweis ausgeschlossen. Von den 21 zugelassenen Bewerbern bzw. Bewerberinnen traten 18 zur Anhörung vor den Abgeordneten an. Widmann dankte auch den Abgeordneten, die zahlreich an den Anhörungen teilgenommen haben.
Dieter Steger erklärte sich in einem Fall für befangen, daher hat er weder an den Anhörungen noch an fraktionsinternen Abstimmungen teilgenommen. Er wird also auch an der Wahl nicht teilnehmen.

Oswald Schiefer (SVP) schlug im Namen seiner Fraktion, aber auch nach Absprache mit anderen Fraktionen, Paula Ladstätter für das Amt vor. Pius Leitner (Freiheitliche) bezeichnete die vorausgegangene Aussprache mit den Fraktionen als positiv, schlug aber Margit Zöll als Kandidatin vor.
Brigitte Foppa (Grüne) plädierte wie Schiefer für Paula Ladstätter. Sven Knoll (Süd-Tiroler Freiheit) bedauerte, dass dieses wichtige Amt nun schon zum dritten Mal besetzt werden muss. Um ein solches Amt attraktiver zu machen, sollte es besser dotiert werden, schlug Sonia Bisi vor.
Alessandro Urzì (Alto Adige nel cuore) sprach von einem guten Klima im Vorfeld der Wahl. Alle genannten Kandidatinnen schienen ihm geeignet, was ihm aber nicht gefällt, ist das Fehlen einer ethnischen Rotation. Ohne entsprechende Regeln kommen die italienischen Sprachgruppen nie zum Zuge.
Andreas Pöder (BürgerUnion) wies auf den häufigen Wechsel in diesem Amt hin. Man muss es mit den entsprechenden Mitteln unterstützen, damit es seiner Aufgabe besser gerecht werden kann.

Elena Artioli (Team Autonomie) schlug Claudia de Lorenzo vor, eine Kandidatin italienischer Muttersprache, wie sie unterstrich. Sie kündigte auch einen Paukenschlag an, den sie aber auch auf Nachfrage von Präsident Widmann nicht näher erläutern wollte. Auf Antrag von Sven Knoll wurde eine Fraktionssprechersitzung einberufen, die bis 18.00 Uhr dauerte.
Grund für den Eklat im Landtag war die Tatsache, dass die 47-jährige Juristin Paula Maria Ladstätter bei der Anhörung ihre Landtagskandidatur im Jahr 2008 für die Grünen verschwiegen hat. Ursprünglich wäre sie vorn. Nun gilt Gabriele Morandell als Favoritin.
Ladstätter war bei den Landtagswahlen im Jahr 2008 nur auf den hinteren Listenplätzen bei den Grünen angetreten. Trotzdem hat sie bei der Anhörung im Landtag erklärt, sie ist „neutral“. Obwohl sich die Fraktionen im Vorfeld auf die Ex-Leiterin der Caritas-Flüchtlingshilfe geeinigt haben, war das Vertrauen nun nicht mehr vorhanden. „Wie es weitergeht, steht in den Sternen“, erklärt SVP-Vizefraktionssprecher Oswald Schiefer“. Mit den Grünen, PD, der SVP und M5S kommt eine Mehrheit von 23 Stimmen zusammen. Für die Wahl braucht es aber eine Zwei-Drittel-Mehrheit von 24 Stimmen.
Vermutlich wird deshalb über alle vier Kandidatinnen abgestimmt werden, wobei im ersten Durchgang keine die nötigen Stimmen erhält.
Neue Favoritin ist die Vizegeneralsekretärin der Gemeinde Brixen, Gabriele Morandell. Ihr gab die SVP-Fraktion gestern nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Vera Tronti Harpf den Vorzug. Entscheidend waren die, die bei der Anhörung auch dabei waren, wie Maria Kuenzer und Magdalena Amhof. Auch die Freiheitlichen könnten Morandell unterstützen.
Ins Rennen haben sich vermutlich auch die Ex-Volksanwälte Werner Palla und Burgi Volgger eingemischt, wobei sich Palla für und Volgger gegen Tronti Harpf eingesetzt haben.

Claudia von Dzerzawa

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