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Die ganze Welt blickt auf Frankreich und Italien – Ist der Euro noch zu retten?

Der zukünftige römische Premier Renzi muss handeln, um die Wirtschaft wieder flott zu bekommen, ähnlich wie Hollande. Gelingen die Reformen nicht, wird auch der Euro nicht zu retten sein.

Die ganze Welt blickt auf Europa. Etwa beim G20-Treffen in Sydney am kommenden Samstag. Denn nicht nur Italien flirtet mit dem ökonomischen Desaster, auch Frankreich befindet sich auf abschüssigem Kurs, wie Staatspräsident François Hollande kürzlich einräumen musste. Es steht viel auf dem Spiel. Gelingen die Reformen nicht, wird die Euro-Zone nicht zu retten sein. So einfach ist das, so Spiegel online.
Der Neue in Rom ist um große Worte nicht verlegen: “Eine neue Phase” muss jetzt eingeleitet werden, ein “radikales Programm” durchgedrückt werden. Von “Notwendigkeit” und “Dringlichkeit” ist die Rede, als Matteo Renzi sich diese Woche handstreichartig anschickte, die römischen Regierungsgeschäfte zu übernehmen. Ob er etwas bewegen kann, ist fraglich.
Wenn Italien und Frankreich es nicht schaffen, aus eigener Kraft wettbewerbsfähig zu sein, wird die Währungsunion früher oder später zerbrechen: Die beiden Länder sind zu groß, als dass sie von den anderen gerettet oder dauerhaft durch Transfers unterstützt werden können. Zusammen steuern sie fast 40 Prozent zur Wirtschaftsleistung der Euro-Zone bei und haben Staatsschulden von vier Billionen Euro angehäuft.
Während die Staaten im Epizentrum der Euro-Krise Irland, Spanien, Portugal, selbst Griechenland in den vergangenen Jahren Reformen und Sparprogramme durchgezogen haben, deren Erfolge inzwischen sichtbar werden, versuchten es Paris und Rom mit einer anderen Strategie: leugnen und zögern. .Der Boden unter Italien zeigt die gefährlichsten Risse. Ein Vergleich der wichtigsten Bereiche der Wirtschaftspolitik:
Rund 250 Prozent des BIP beträgt die Verschuldung beider Länder, wenn man die Verbindlichkeiten der Unternehmen, Privatbürger und des Staates zusammenrechnet. Italien hat höhere Staatsschulden und ein schlechteres Rating, was die Solvenz des Bankensektors in Frage stellt.
Ein problematisches Thema, gerade für Italien, das immer stärker auf Geldzufuhr von außen angewiesen ist. Bei mehr als 56 Prozent des BIP liegen die Auslandsschulden, das macht Italien anfällig für einen plötzlichen Liebesentzug seiner internationalen Gläubiger. Für Frankreich kein Problem: Der Vergleichswert liegt bei nur 35 Prozent.
Beide Länder haben kontinuierlich an Wirtschaftskraft verloren: Sowohl in Italien als auch in Frankreich sind die Lohnstückkosten seit 2005 um mehr als 17 Prozent gestiegen Nicht nur innerhalb des Euro-Raums, auch auf dem Weltmarkt verlieren Italien und Frankreich massiv Marktanteile:
Die Arbeitslosigkeit ist hoch, gerade bei jungen Erwachsenen. In Frankreich sind zwar relativ viele Menschen erwerbstätig, die Quote liegt bei 70 Prozent, aber die Arbeitszeiten sind, dank gesetzlicher 35-Stunden-Woche, kurz. In Italien beträgt die Erwerbsquote gerade mal 63 Prozent, weit unter dem Durchschnitt der reichen Länder (Deutschland: 77 Prozent).
Frankreichs Probleme sind lösbar. Präsident Hollande hat inzwischen eine fast deutsche Sichtweise entwickelt, was einen neuen Gleichklang ermöglicht, wie sich bei den deutsch-französischen Regierungskonsultationen in Paris am Mittwoch zeigen dürfte. Matteo Renzi hingegen muss erst noch beweisen, dass er mehr kann, als großsprecherische Selbstvermarktung zu betreiben.

Der leichte konjunkturelle Rückenwind kann den Regierungen in Rom und Paris aber helfen, Reformen durchzusetzen, weil Erfolge nun schneller sichtbar werden. Oder den Veränderungswillen rasch wieder erlahmen lassen, wie so oft in der Vergangenheit.

Claudia von Dzerzawa

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